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DOI: 10.1055/s-0037-1602562
Die Rolle des Crosstalks von ERα und PGRMC1 in der Tumorprogression des Mammakarzinoms
Publication History
Publication Date:
09 May 2017 (online)
In der Hormonersatztherapie eingesetzte synthetische Gestagen-Analoga, sogenannte Progestine, konnten in vielen Studien mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert werden. In vorangegangenen in vitro und in vivo Experimenten zeigten Progestine einen proliferativen Effekt auf Progesteron Rezeptor Membran Komponente-1 (PGRMC1) überexprimierende MCF-7 Zellen (MCF-7/PGRMC1), was auf eine mögliche Rolle von PGRMC1 bei der Weiterleitung von Progestin-Signalen in die Zelle hindeutet. Im Mechanismus dieses durch Progestine ausgelösten proliferativen Effektes, scheint der Crosstalk zwischen PGRMC1 und dem Estrogen Rezeptor α (ERα) eine wichtige Rolle zu spielen. Ziel dieser Arbeit war es daher, einen möglichen Zusammenhang zwischen dem PGRMC1- und dem ERα-Signalweg bei Progestinbehandlung zu untersuchen, um die Rolle von PGRMC1 im erhöhten Brustkrebsrisiko unter Progestineinwirkung weiter aufzuklären.
MCF-7/PGRMC1 Zellen und Vektor-Kontrollzellen wurden mit dem Progestin Norethisteron (NET) behandelt und die Aktivierung von ERα durch Phosphorylierung von Serin 118 (pERSer118) untersucht. Außerdem wurde die Lokalisation von ERα mittels Immunfluoreszenzfärbung bestimmt und mithilfe von qPCR Analysen die Aktivierung des ERα-abhängigen Gens TFF1 quantifiziert.
In PGRMC1-überexprimierende MCF-7 Zellen ist die Expression von ERα erhöht und die Transkription des ERα-abhängigen Gens TFF1 gesteigert. Die Behandlung von MCF-7/PGRMC1 Zellen mit NET erhöht pERSer118 im Vergleich zu Kontrollzellen, sowie dessen Translokation in den Nukleus. Die NET-Behandlung steigert außerdem die Menge an TFF1-mRNA in MCF-7/PGRMC1 Zellen signifikant im Vergleich zu Kontrollzellen.
Progestinbindung scheint zu einem Crosstalk zwischen PGRMC1 und ERα zu führen. Das Zusammenwirken zwischen ERα und PGRMC1 könnte essentiell sein, für den beobachteten proliferationssteigenden Effekt von Progestinen auf Brustkrebszellen.