Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602553
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss einer supervidierten Sportintervention auf das Immunsystem von Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie

T Schmidt
1   Krebszentrum Nord, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
,
B Weisser
2   Institut für Sportwissenschaft, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Deutschland
,
W Jonat
3   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
,
N Maass
3   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
,
D Wesch
4   Institut für Immunologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
,
L Keller
3   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
,
C Röcken
1   Krebszentrum Nord, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
,
C Mundhenke
3   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Eine moderate körperliche Aktivität wirkt sich über eine Veränderung der humoralen und zellulären Anteile des Immunsystems in verschiedener Weise positiv auf das Immunsystem aus. Ziel der Untersuchung war die Überprüfung einer Möglichkeit der Immunstimulierung durch eine körperliche Aktivität von Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie. Als Endpunkte wurden die Veränderungen der Zellen CD3, CD4, CD8, CD19, CD19/56 sowie der Rezeptoren γδ, Vδ2, Vδ1 und αβ festgelegt.

Material und Methoden:

In der prospektiv randomisierten, kontrollierten Studie wurde eine zweimal wöchentlich supervidierte Sportintervention bestehend aus einem Kraft- oder einem Ausdauertraining mit einer Kontrollgruppe ohne supervidierte Sportintervention bei 66 Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie verglichen. Zu Beginn und nach 12 Wochen Intervention wurden die immunologischen Parameter durch eine Blutentnahme mit einer FACS-Analyse bestimmt.

Ergebnisse:

In allen Gruppen zeigte sich zu T2 eine Immunsupprimierung bei allen erfassten Immunparametern. Im Vergleich von Interventionsgruppen und Kontrollgruppe konnte die geringste Immunsupprimierung im Bereich der CD3-Zellen (p: 0,46) sowie der Vδ2- (p: 0,82) und der Vδ1-Rezeptoren (p: 0,43) zum Zeitpunkt T2 in der Kraftgruppe festgestellt werden, bei einer gleichzeitigen Erhöhung der γδ-Zellen (p: 0,95). Die Ausdauergruppe zeigte die geringste Supprimierung der CD19-Zellen (p: 0,00). Die Differenzen der Immunparameter zwischen den Gruppen waren weder zu T1 noch zu T2 signifikant.

Zusammenfassung:

Während vor einiger Zeit die Sorge bestand durch eine körperliche Aktivität unter einer Chemotherapie eine weitere Immunsupprimierung zu erzeugen, werden mit dieser Studie die Möglichkeiten einer verminderten Immunsupprimierung verbunden mit einer Immunstimulierung durch eine Sportintervention markiert.