Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602528
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Genauigkeit der Mammografie im Vergleich zur MR-Mammografie in der Diagnostik des duktalen in-situ Karzinoms

H Preibsch
1   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
,
J Taron
1   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
,
J Beckmann
1   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
,
A Staebler
2   Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Pathologie und Neuropathologie, Tübingen, Deutschland
,
M Hahn
3   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
K Nikolaou
1   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
,
B Wietek
1   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
,
B Wiesinger
1   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)

 

Fragestellung:

Das duktale in-situ Karzinom (DCIS) erschwert die bilddiagnostische Erfassung durch Multifokalität und diskontinuierliches Wachstum.

Ziel der Studie war es, die diagnostische Genauigkeit der Mammografie (MG) alleine und in Kombination mit der MR-Mammografie (MRM) in der Ausdehnung des DCIS zu untersuchen.

Methodik:

Retrospektive Analyse von 295 Patientinnen mit histologisch gesichertem, reinen DCIS mit einem mittleren Alter von 57 Jahren (27 – 87 Jahren). In n = 123 Fällen (41,7%) wurde zusätzlich zur MG eine präoperative MRM durchgeführt. Es wurden die mammographische Brustdichte, das benigne Hintergrundenhancement (BPE), die Tumorgröße und das Grading ausgewertet.

Ergebnis:

Die durchschnittliche Tumorgröße des DCIS betrug 35,3 mm. Die Größe des DCIS wurde im Mittel mammographisch um 6 mm unterschätzt. 14,6% hatten eine niedrige (ACR 1/2), 85,4% eine hohe (ACR 3/4) Brustdichte. In Abhängigkeit der Brustdichte überschätzte die MG die Befunde bei ACR 1-Dichte im Median um 16 mm, wich bei ACR 2-Dichte 0 mm ab und unterschätzte die Tumorgröße um 5,5 bzw. 8 mm bei ACR 3 und 4. 138 von 295 DCIS-Läsionen (46,8%) waren high-grade, 122 (41,1%) intermediate-grade und 35 (11,9%) low-grade. Die MG wich im Median von der histologischen Größe um 0 mm beim low-grade, -1 mm beim intermediate-grade und -10,5 mm beim high-grade DCIS ab. Die MRM überschätzte das low-grade DCIS im Median um 1 mm, wich 0 mm beim intermediate-grade ab und unterschätzte das high-grade DCIS im Median um 1 mm. Das BPE zeigte keine signifikante Beeinflussung der diagnostischen Genauigkeit.

Schlussfolgerung:

Die MRM übertrifft die MG in der diagnostischen Genauigkeit der Ausdehnung des DCIS und hat somit das Potential Nachresektionen zu vermeiden.