Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602516
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapieeffekt von Eribulin bei metastasiertem Mammakarzinom an der Universitätsfrauenklinik Dresden

E Müller
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
,
CE Sadowski
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
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T Link
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
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K Kast
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
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P Wimberger
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Mit dem Zytostatikum Eribulin wurde im März 2011 in Deutschland ein weiteres Präparat zugelassen, für welches eine Verlängerung des Gesamtüberlebens beim metastasierten Mammakarzinom belegt ist. Überprüft wurden Therapieeffekt und Verträglichkeit von Eribulin bei Patientinnen der Universitätsfrauenklinik Dresden im Vergleich zur Zulassungsstudie EMBRACE.

Materialien und Methoden:

Retrospektiv wurden zwischen 03/2011 – 02/2017 alle Patientinnen mit einer Eribulin-Therapie erfasst. Die Chemotherapie wurde in einer Dosis von 1,23 mg/m2 d1+8, q21 d als Kurzinfusion über 2 – 5 Minuten appliziert. Eine Dosisreduktion auf 0,97 mg/m2 oder 0,62 mg/m2 d1+8, q21 d, war bei Bedarf möglich. Behandelt wurde bis zum Auftreten nicht tolerabler Toxizität oder Krankheitsprogression. Die Behandlung erfolgte i.d.R. nach einer Therapie mit einem Anthrazyklin und Taxan.

Ergebnisse:

Von 03/2011 bis 02/2017 erfolgte die Behandlung von 48 Patientinnen an der Universitätsfrauenklinik Dresden. Es wurden 1 – 28 Zyklen der Chemotherapie verabreicht. 27 Patientinnen erhielten 5 oder mehr Zyklen der Therapie. Im Median wurden 6,25 Zyklen appliziert, entsprechend einer Therapiedauer von 4,3 Monaten (von 0,3 – 27,1). Das Gesamtüberleben betrug im Median 12,3 Monate (95% CI 8,3 – 16,3). Die Beendigung der Therapie wegen peripherer Polyneuropathie erfolgte bei 2 Patientinnen.

Zusammenfassung:

Im Vergleich zur Zulassungsstudie mit einem medianen Gesamtüberleben von 13,1 Monaten (95% CI 11,8 – 14,3) wurde ein etwas kürzeres Gesamtüberleben beobachtet. Das ist auf die häufig höhere Tumorlast und schlechteren Allgemeinzustand von Patientinnen mit Vortherapien außerhalb von Studienbedingungen zurückzuführen. Therapieabbrüche wegen Toxizität waren bei niedriger Behandlungsdosis weniger häufig. Insgesamt handelt es sich bei Eribulin um ein verträgliches und effektives Zytostatikum zur palliativen Therapie des metastasierten Mammakarzinoms.