Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602509
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung eines prädiktiven Modells für den Befall eines Wächterlymphknotens

W Malter
1   Frauenklinik der Uniklinik Köln, Brustzentrum, Köln, Deutschland
,
V Kirn
1   Frauenklinik der Uniklinik Köln, Brustzentrum, Köln, Deutschland
,
F Thangarajah
1   Frauenklinik der Uniklinik Köln, Brustzentrum, Köln, Deutschland
,
M Mallmann
1   Frauenklinik der Uniklinik Köln, Brustzentrum, Köln, Deutschland
,
B Hanstein
1   Frauenklinik der Uniklinik Köln, Brustzentrum, Köln, Deutschland
,
P Mallmann
2   Frauenklinik der Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
09 May 2017 (online)

 

Einleitung:

Der Lympknotenbefall ist einer der stärksten Prognoseparameter beim Mammakarzinom. Von der axillären Lymphknotendissektion (ALND) ausgehend wurde die Sentinelnodebiopsie (SLNB) entwickelt um die Radikalität des operativen Eingriffes zu senken, da in 80% der Fälle bei klinisch und sonographisch unauffälliger Axilla kein Lymphknotenbefall vorliegt.

Material und Methoden:

In dieser retrospektiven Untersuchung wurden im Zeitraum von 10/2006 und 12/2010 1369 Patientinnen, die eine SLNB erhielten, mit der Frage untersucht, ob ein prädiktives Modell für den Befall eines Wächterlymphknotens erstellt werden kann.

Ergebnisse:

In der univariaten Analyse zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Tumore und dem axillären Lymphknotenbefall (p = 0,027). Es lag ein genereller Zusammenhang zwischen Grading und Lymphknotenbefall vor. Ein Trend wurde beim Vergleich von G1 versus G3 mit p = 0,07 erkennbar. Eine statistische Signifikanz lag hingegen bei der Lokalistation der Tumore vor. Oben außen liegende Tumore hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen SLNB-Befall als unten innen liegende Tumor (p = 0,012).

Übereinstimmend stieg in Abhängigkeit von der Tumorgröße das Risiko für eine Lymphknotenmetastase vom kleinen zum großen Tumor an (p = 0,001). Ein hoch signifikanter Faktor für eine Lymphknotenbeteiligung war die Invasion von Lymphgefäßen (p = 0,001).

In der multivariaten Analyse zeigten sich die Invasion von Lymphgefäßen und die Tumorgröße als stärkste unabhängige prädiktive Faktoren für den Befall von Lymphknoten (p = 0,001). Alle anderen Werte aus der univarianten Analyse zeigten sich nicht signifikant als unabhängiger Faktor.

Schlussfolgerung:

In der vorliegenden Untersuchung konnte aus den unabhängigen Faktoren Lymphangiosis und Tumorgröße kein prädiktives Modell für den Befall eines Wächterlymphknotens entwickelt werden.