Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602506
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine multizentrische, prospektive Studie zur psychosozialen Versorgung von Frauen mit familiärem Brust- und Eierstockkrebsrisiko

J Lorenz
1   Universitätsklinikum Köln, Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Köln, Deutschland
,
K Rhiem
1   Universitätsklinikum Köln, Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Köln, Deutschland
,
A Brédart
2   Institut Curie, Supportive Care Department, Paris, Frankreich
,
S Stock
3   Klinikum der Universität zu Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln, Deutschland
,
RK Schmutzler
1   Universitätsklinikum Köln, Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Köln, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Um die psychosoziale Versorgung und das Risikoverständnis von Frauen mit einem familiären Risiko für Brust-und Eierstockkrebs zu verbessern, werden im Projekt „Breast Cancer Risk after Diagnostic Gene Sequencing (BRIDGES), Clinical Translation: From Chance to Choice (WP5)“ (gefördert vom EU-Programm Horizon2020) zwei Hauptziele verfolgt:

  1. interkulturelle Validierung eines Verfahrens zur Messung von Distress und Versorgungsbedarf

  2. Verbesserung der Risikokommunikation anhand von geeigneten Gesundheitsinformationen zu den Hochrisikogenen BRCA1/2 und zu moderaten Risikogenen.

Methoden:

An drei Standorten (Köln, Paris, Barcelona) werden insgesamt 450 gesunde Ratsuchende und an Brustkrebs erkrankte Patientinnen nach Gentestung in die Studie eingeschlossen.

Im Rahmen dieser Studie werden Fragebögen zur psychischen Belastung (Psychosocial Aspects of Hereditary Cancer, Distress Thermometer) erhoben und validiert. Als Goldstandard dient dabei ein klinisches Interview zur psychischen Belastung. In der Folge wird die Testung wiederholt, um die Änderungssensitivität zu erheben.

Zusätzlich wird eine Entscheidungshilfe entwickelt und evaluiert, die es Trägerinnen einer BRCA1/2 Mutation erleichtern sollen, eine präferenzsensitive Entscheidung in Bezug auf ihre präventiven Optionen zu treffen.

Ergebnisse:

Die Übersetzung und Pre-Testung der Instrumente auf Basis der EORTC-Richtlinien ist erfolgt; ebenso die Entwicklung der Gesundheitsinformation zu den moderaten Risikogenen. Die Fragebogenerhebung begann im Herbst 2016, die Gesundheitsinformationen befinden sich in der Pilottestung.

Zusammenfassung:

Diese internationale Studie wird Basisdaten zur psychosozialen Versorgung liefern und zur Verbesserung der Risikokommunikation im Zeitalter der risikoadaptiven Prävention auf dem Boden von genetischer Testung beitragen.