Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602458
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Optimierung der klinischen Brustuntersuchung durch den Einsatz von medizinischen Tastuntersucherinnen (MTU)

P Gaß
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
J Emons
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
MG Schrauder
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
MR Bani
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
CM Bayer
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
C Sell
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
O Strahl
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
M Wunderle
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
A Hein
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
SM Jud
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
C Rauh
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
CC Hack
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
R Schulz-Wendtland
2   Universitäts-Brustzentrum Franken, Gynäkologische Radiologie, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
MW Beckmann
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
MP Lux
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Die Teilnahmerate an den jährlichen Früherkennungsmaßnahmen ist niedrig. Eine Möglichkeit zur Optimierung besteht durch den Einsatz von qualifizierten Personen mit reduzierter Sehkraft, welche einen besonderen Tastsinn besitzen. Die medizinische Tastuntersucherinnen (MTU) erhalten eine von „discovering hands“ entwickelte standardisierte Ausbildung. Prospektive klinische Studien fehlen allerdings.

Materialien und Methoden:

Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden Patientinnen der Spezialambulanz des Universitäts-Brustzentrums Franken eingeschlossen. Die klinische Tastuntersuchung wurde standardisiert von Ärzten und MTUs unabhängig durchgeführt. Folgend erfolgte immer eine komplementäre Mammadiagnostik.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden zwischen 11/2013 und 02/2015 395 Patientinnen rekrutiert. Vorstellungsgründe waren Nachsorge (49,6%), Tastbefunde (20,5%), Vorsorge (19,7%), extern auffällige Bildgebung (6,8%) und Mastodynie (0,8%).

Es wurden 205 Befunde entweder durch die Bildgebung (n = 87), durch den Arzt (n = 111) oder durch die MTU (n = 153) oder in der Kombination der Tastuntersuchung beider (n = 188) für abklärungsbedürftig eingestuft. In 110 Fällen konnte der Tastbefund durch eine Bildgebung als abschließend unauffällig gewertet werden. In 86 Fällen erfolgte eine Stanzbiopsie bzw. offene Biopsie. Hierbei ergaben sich 44 B2/B3-Läsionen und 42 B5-Läsionen. Daraus resultiert eine Sensitivität und Spezifität von 74% bzw. 38% für die ärztliche Untersuchung, 67% bzw. 20% für die Untersuchung durch die MTUs und 81% bzw. 20% für die Kombination.

Zusammenfassung:

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Hinzunahme der MTUs zur ärztlichen Tastuntersuchung zu einer Steigerung der Detektion auffälliger Tastbefunde mit einer Indikation zur weiteren stanzbioptischen Abklärung führt. Zudem ist die Integration von sehbehinderten Menschen im Gesundheitswesen möglich, in dem die Betroffenen bisher kaum vertreten sind.