Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602428
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der beeindruckende Verlauf eines sekundär cerebral und hepatisch metastasierten Mammakarzinoms

A Aichner
1   Uniklinikum Dresden, Gyn, Dresden, Deutschland
,
T Link
1   Uniklinikum Dresden, Gyn, Dresden, Deutschland
,
P Wimberger
1   Uniklinikum Dresden, Gyn, Dresden, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
09 May 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Eine cerebrale Metastasierung ist meist mit einer deutlich eingeschränkten Prognose und kurzen Überlebenszeiten assoziiert. In Abhängigkeit vom Subtyp und einem individuellen Vorgehen lassen sich im Einzelfall aber lange Remissions- und Überlebenszeiten erreichen, was den Stellenwert der medikamentösen Tumortherapie bei cerebraler Metastasierung demonstriert.

Methoden:

Es erfolgt eine Fallvorstellung zur Veranschaulichung eines besonderen Krankheitsverlaufes einer einer aktuell 54-jährigen Patientin mit sekundär cerebral und hepatisch metastasiertem Hormonrezeptor-negativem, Her2/neu-positivem Mammakarzinom.

Ergebnisse:

Nach Erstdiagnose eines NST-Mammakarzinoms 1994 (ER 0%, PR 0%, HER2/neu positiv) erfolgte die Brusterhaltende Therapie mit axillärer Lymphonodektomie, eine adjuvante Chemotherapie und Radiatio der Resbrust mit Lymphabflusswegen. Im März 1999 kam es zur Erstdiagnose einer solitären cerebralen Metastase rechts frontal. Es erfolgte die operative Exstirpation. Unter anschließender endokriner Therapie mit Tamoxifen in Kombination mit GnRH kam es in den Jahren 1999 bis 2002 zu insgesamt 4 Rezidiven der Hirnmetastase, welche mit stereotaktischer Radiatio, operativer Extripation und am Ende mit einer Ganzhirnbestrahlung therapiert wurden. Im Juli 2004 wurde die Erstdiagnose einer singulären Lebermetastase gestellt. Unter systemischer Therapie mit Docetaxel sowie Capecitabine war diese regredient und konnte mittels Lebersegmentresektion erfolgreich entfernt werden (ER; 80% (IRS 12), PR: 5% (IRS 2), HER2/neu: 3+). Die Patientin ist bis heute unter der seit 11/2000 applizierten Immuntherapie mit Trastuzumab in Kombination mit einer endokrinen Therapie rezidivfrei.

Zusammenfassung:

Trotz Erstdiagnose der cerebralen Metastasierung vor 18 Jahren mit insgesamt vier cerebralen Rezidiven sowie hepatischer Metastasierung konnte unter der nebenwirkungsarmen Therapie mit Trastuzumab sowie einer endokriner Therapie eine sehr lange Erkrankungsremission mit Stabilität seit 13 Jahren erreicht werden.