Gesundheitswesen 2017; 79(04): 299-374
DOI: 10.1055/s-0037-1602109
5. Mai 2017
Posterausstellung „Umweltmedizin“
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Innenraumluftqualität in öffentlichen Einrichtungen nach der Grundreinigung von Bodenbelägen aus Linoleum (LUPE 7)

S Eckert
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
,
B Bogner
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
,
L Fembacher
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
,
M Wöckner
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
,
T Lahrz
2   Landeslabor Berlin-Brandenburg, Berlin
,
H Fromme
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 May 2017 (online)

 

Zielsetzung::

Der Mensch verbringt den größten Teil seiner Zeit in Innenräumen und ist dort einer Vielzahl von Fremdstoffen und Luftverunreinigungen ausgesetzt. Zur Beschreibung des gesundheitlichen Risikos, dem Raumnutzer ausgesetzt sein können, ist es erforderlich, die Belastungssituation in den Innenräumen zu kennen. Sensible öffentliche Einrichtungen wie Schulen, in denen Kinder, die als besonders empfindlich gegenüber Umweltfaktoren einzuschätzen sind, längere Zeit verbringen, müssen daher aufmerksam beobachtet werden. Einen wesentlichen Beitrag zur Verunreinigung der Innenraumluft liefert erfahrungsgemäß der Fußbodenbereich von Gebäuden. Eine Vielzahl von Beschwerden steht dabei in Zusammenhang mit der Behandlung und Reinigung von Bodenbelägen aus Linoleum. Bei den resultierenden Innenraumluftkontaminationen handelt es sich sowohl um die Inhaltsstoffe der Reinigungsmittel, die natürlichen Ausgasungen des Linoleums als auch um die Reaktionsprodukte aus der Einwirkung des Reinigungsmittels auf das Material des Belages. Bei Linoleumböden sind neben der regelmäßigen Unterhaltsreinigung wiederholte intensive Grundreinigungen zur Entfernung haftender Verschmutzungen, Pflegemittelreste, der alten Beschichtungen etc. mit anschließender Erneuerung der Schutzschicht durchzuführen. Dieser aufwändige Vorgang beinhaltet ein erhöhtes Risiko hinsichtlich des Einbringens flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) und einer Schädigung des Linoleums mit anschließender Ausgasung von Reaktionsprodukten (insbesondere Aldehyde). Dies geht häufig einher mit geruchlichen und gesundheitlichen Beschwerden der Raumnutzer. Im Rahmen des Projektes sollen Reinigungsverfahren von Linoleumbelägen in öffentlichen Einrichtungen (Schulen) erfasst und deren innenraumhygienischen Folgen hinsichtlich der Kontamination der Innenraumluft ermittelt werden.

Methode::

In mehreren Schulen wurde jeweils ein repräsentativer Klassenraum ausgesucht, in dem die Raumluftuntersuchungen in den Tagen vor dem Grundreinigungstermin (Ausgangszustand) sowie ca. 3 Tage und 4 Wochen nach der Grundreinigung unter Ausgleichsbedingungen durchgeführt wurden. Zusätzlich zu den Untersuchungsparametern (VOC/TVOC, CO2, Temperatur, Luftfeuchte, Geruchseindruck) wurden Daten zum Linoleumbelag, den verwendeten Reinigungsprodukten, der Verfahrensweise sowie die Raumdaten (Raummaße und -lage) und die Ausstattung der Räume während der Probenahme erfasst.

Ergebnis::

Die ersten Messergebnisse befinden sich in der Auswertung und werden exemplarisch in der Poster-Präsentation dargestellt.