Gesundheitswesen 2017; 79(04): 299-374
DOI: 10.1055/s-0037-1602103
5. Mai 2017
Posterausstellung „Infektionsschutz“
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

KOMPASS e.V. – MRE-Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern

NO Hübner
1   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Greifswald
2   IMD Labor Greifswald MVZ GmbH, Greifswald
,
J Krafczyk-Korth
1   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Greifswald
,
K Dittmann
1   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Greifswald
,
I Klempien
3   HELIOS Hanseklinikum Stralsund, Abteilung für Klinische Hygiene & Infektiologie, Stralsund
,
R Poldrack
4   Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (LAGuS), Greifswald
,
K Meinck
2   IMD Labor Greifswald MVZ GmbH, Greifswald
,
S Fleßa
5   Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement, Greifswald
,
A Kramer
1   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Greifswald
,
JF Hallauer
6   Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Neubrandenburg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Mai 2017 (online)

 

Zielsetzung::

Mit dem Ende des HICARE-Projektes stellte sich die Frage, wie das MRE-Netzwerk zu einer zukunftsfähigen Struktur weiterentwickelt werden kann. Die Autoren beschreiben die Gründung des KOMPASS e.V. als Beispiel für die erfolgreiche Überführung eines drittmittel-finanzierten Forschungsprojektes in eine mitgliedergetragene Netzwerkstruktur. Es werden die Chancen und die Limitationen ehrenamtlicher Arbeit in MRE-Netzwerken deutlich.

Methode::

Anfang 2014 begannen, gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern, Aufsichtsbehörden und Kreisen, Planungen für die Zeit nach HICARE. Dabei wurde deutlich, dass die aktuelle und zukünftige Personalsituation des ÖGD keine Möglichkeiten für eine eigene Federführung bei der Netzwerkarbeit erlaubt. Stattdessen wurden vom Land Moderatoren mandatiert, um ehrenamtlich den Aufbau von Netzwerkstrukturen zu initiieren. Ausgehend von einer Situationsanalyse wurde im Mai 2015 das MRE-Netzwerk KOMPASS e.V. (Koordinierte medizinische Versorgung für Patientensicherheit und sektorenübergreifende Infektionsprävention) zur Umsetzung sektorenübergreifender Präventionsstrategien zur Eindämmung von MRE gegründet. Der gemeinnützige Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, das nationale Gesundheitsziel „Patientensicherheit“ regional umzusetzen. Dazu werden Partner aus verschiedenen Sektoren der Krankenversorgung und Gesundheitswirtschaft zusammengebracht.

Ergebnis::

Als größtes MRE-Netzwerk Mecklenburg-Vorpommerns vereint der KOMPASS e.V. die Großkreise Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte. Das regionale MRE-Netzwerk ist eine dauerhaft angelegte, mitgliedergetragene, selbstständige und unabhängige Struktur. Aktuell sind bereits eine Reihe stationärer und ambulanter Leistungserbringer und Gebietskörperschaften in das MRE-Netzwerk eingebunden. Die Einwerbung von Drittmittelprojekten ist bei bisher fehlender öffentlicher Förderung aktuell die einzige Möglichkeit, konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Netzwerkziele anzustoßen. Trotzdem will KOMPASS e.V. mit der aktiven Einbindung der Vertragsärzte, der Orientierung an realen Versorgungsstrukturen und der Nähe zur Forschung bisher für die Netzwerkarbeit schwer zugängliche Bereiche erschließen.

Schlussfolgerung::

Durch die regionale Vernetzung innerhalb des MRE-Netzwerkes KOMPASS e.V. wird die sektorübergreifende Zusammenarbeit von ambulanten und stationären Bereichen verstärkt und trägt zur Verbesserung der medizinischen Behandlung von Patienten bei.