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DOI: 10.1055/s-0037-1602093
Auswertung der EpiLag Protokolle 2014 – 2016: Ein heterogenes Bild
Publication History
Publication Date:
02 May 2017 (online)
Zielsetzung::
Der Verlauf der wöchentlich stattfindenden EpiLag-Telefonkonferenzen mit dem RKI und den entsprechenden Vertretern der Bundesländer wird in den sogenannten EpiLag-Protokollen aufgezeichnet. Es wurde vermutet, dass die Anzahl der Berichte der Bundesländer primär davon abhängt, wie hoch die Einwohnerzahl ist. NRW schien trotz der höchsten Einwohnerzahl relativ selten Berichte zu präsentieren.
Methode::
Die wöchentlichen EpiLag-Protokolle von 19.08.2014 bis zum 28.06.2016 wurden hinsichtlich der Häufigkeit präsentierter Berichte der einzelnen Bundesländer untersucht. Die Assoziationen zwischen der Einwohnerzahl und der Anzahl der Berichte wurden mittels Pearson-Korrelationstest und einer simplen linearen Regressionsanalyse untersucht. Daraufhin wurde eine point prediction calculation durchgeführt, welche, basierend auf den Ergebnissen der simplen linearen Regressionsanalyse, vorhersagt, wie viele Berichte von den einzelnen Bundesländern zu erwarten wären.
Ergebnisse::
In dem zuvor genannten Zeitraum haben Bayern und Rheinland-Pfalz mit jeweils 30 Berichten am häufigsten aktiv zu den EpiLag-Konferenzen beigetragen; von NRW lagen 19 Berichte vor. Die Pearson-Korrelation zeigt eine statistisch signifikante, positive Assoziation zwischen Einwohnerzahl und Berichtanzahl (r = 0,500; p = 0,049). Die Ergebnisse der Regressionsanalyse zeigen, dass die Einwohnerzahl einen signifikanten, positiven Effekt auf die Anzahl der Berichte hat (p = 0,049). Die Ergebnisse der point prediction calculation weisen darauf hin, dass, basierend auf der Einwohnerzahl als signifikanter Prädiktor für die Berichtanzahl, von NRW 28,42 Berichte für diesen Zeitraum zu erwarten wären.
Schlussfolgerung::
Natürlich kann aufgrund der relativ geringen Auswertungszeiträume keine abschließende Bewertung vorgenommen werden. Gleichwohl scheint das föderal organisierte Gesundheitswesen in Deutschland Strukturen im Bereich des Infektionsschutzes vorzuhalten, die recht unterschiedlich ausgestattet sind. Bei bevölkerungsreichen Ländern wie z.B. NRW würde man tendenziell mehr infektiologische Fälle und somit auch mehr EpiLag Berichte erwarten, als dies bei kleineren Ländern der Fall ist. Über die Ursachen kann nur spekuliert werden. Möglicherweise hat die unterschiedliche fachliche und personelle Ausstattung der Landesinstitutionen einen Einfluss auf die Anzahl und die Qualität der Berichte.