Gesundheitswesen 2017; 79(04): 299-374
DOI: 10.1055/s-0037-1602051
4. Mai 2017
Besondere Ereignisse/Katastrophen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Katastrophenschutz in Kliniken

P Biberthaler
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, München
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Publication Date:
02 May 2017 (online)

 

Die BRD ist in der jüngeren Vergangenheit mehr und mehr in den Fokus von international agierenden Terroristengruppen geraten. In diesem Zusammenhang hat die Dt. Gesellschaft für Unfallchirurgie bereits vor zwei Jahren umfangreiche Vorbereitungen getroffen und ihren Mitgliedern empfohlen, entsprechende Einsatzpläne zu überprüfen und ggfs. zu überarbeiten.

Im Großraum München besteht so ein übergreifender Einsatzplan bereits seit langem, da die Großereignisse in München (z.B. Oktoberfest) immer schon als potentielles Ziel für Anschläge identifiziert worden waren. Daher existiert für den Großraum München ein sehr effektiver Katastrophenplan, der auch bereits mehrfach in Großschadensereignisübungen erprobt wurde.

Am Abend des Amoklaufs in München hat die initiale Meldelage eine hohe Anzahl an Verletzten angegeben, so dass über die Leitstelle dieser Plan aktiviert wurde. Die Kliniken hatten dann entsprechend ihre eigenen Katastrophenpläne aktiviert. Hierunter wurden dann die entsprechenden Strukturen aufgebaut und Vorhaltungen geschaffen. Der reibungslose Ablauf dieser Aktivierung in den Kliniken, die hervorragende Motivation der beteiligten Mitarbeiter sowie die Möglichkeit, aktuelle Innovationen in den Plan einfließen zu lassen, zeigen die Effektivität des Systems im Münchner Großraum.

Ausblick::

Als wesentliche Diskussionspunkte wurden identifiziert: Modifikation der Kommunikation, um die unspezifischen Informationen aus den sozialen Netzwerken für die professionellen Mitarbeiter des Gesundheitssystems zu filtern. Darüber hinaus ist geplant, einen Fonds aufzulegen, um die Kosten solcher Ereignisse nicht den Kliniken zu überlassen.