Gesundheitswesen 2017; 79(04): 299-374
DOI: 10.1055/s-0037-1602017
4. Mai 2017
Postersession „Gesundheitsberichterstattung und Prävention“
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle des ÖGD bei sozialraumorientierter Gesundheitsförderung – Herausforderungen in einer heterogenen Stadtgesellschaft an den Beispielen „Wohlgelegen“ und „Hochstätt“

H Kairies
1   Stadt Mannheim, Fachbereich Gesundheit, Mannheim
,
S Trabold-Schaller
1   Stadt Mannheim, Fachbereich Gesundheit, Mannheim
,
K Heinrich
1   Stadt Mannheim, Fachbereich Gesundheit, Mannheim
,
P Schäfer
1   Stadt Mannheim, Fachbereich Gesundheit, Mannheim
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Publication History

Publication Date:
02 May 2017 (online)

 

Zielsetzung::

Ein wesentliches Ziel sozialraumorientierter Gesundheitsförderung ist die Schaffung gesundheitsförderlicher Rahmenbedingungen im Stadtteil. Ein Anknüpfungspunkt liegt dabei in der Herausforderung, die Zielgruppen zu erreichen, die am meisten von gesundheitlicher Ungleichheit betroffen sind. Gesundheitsförderung im Sozialraum mit besonderen Problemlagen bietet bezüglich dieser Herausforderungen großes Potential und kann zur Verstetigung gesundheitsfördernder Lebenswelten maßgeblich beitragen. Damit geht eine Verbesserung von sozialer und gesundheitlicher Chancengleichheit einher. Bürgerbeteiligung und Kooperation mit den Partnern im Stadtteil sind als Grundlage für die Förderung der Gesundheit im Stadtteil immanent.

Methoden::

Mit den Ergebnissen städtischer Berichte (Sozialatlas, Bildungsbericht, Gesundheitsbericht) wurden zwei Mannheimer Stadtteile mit besonderen Problemlagen ausgewählt. In diesen Stadtteilen wurden, gemeinsam mit den BürgerInnen des Stadtteils, der Kommunalverwaltung und Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich, verschiedene gesundheitsrelevante Fragen diskutiert. In Arbeitsgruppen entwickeln die Teilnehmenden Ziele und konkrete Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation in ihren Stadtteilen. Das Projekt will Impulse für einen nachhaltigen Veränderungsprozess geben. Anhand der dokumentierten und gebündelten Veranstaltungsergebnisse werden Handlungsempfehlungen für die Stadtteile abgeleitet. Diese bilden den Ausgangspunkt für die weitere Arbeit in den Stadtteilen zur Schaffung gesundheitsförderlicher Lebensbedingungen für ihre Einwohner.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen::

In beiden Stadtteilen konnte ein positives und nachhaltiges Ergebnis erarbeitet werden. Der Weg dahin entwickelte sich allerdings sehr unterschiedlich. Im Stadtteil Wohlgelegen konnten von Beginn an aktive Bewohner in die Planung einbezogen werden. Aus 3 Bürgerforen entwickelte sich ein Bürgercafe, das zum einen durch Angebote verschiedener Institutionen und Vereine/Träger gefüllt wird, aber auch durch die Bürgerschaft selbst genutzt wird. Im Stadtteil Hochstätt bildete sich ein Netzwerk Gesundheit, in dem die Vertreter der relevanten Akteure des Stadtteils gemeinsam mit und für die BürgerInnen des Stadtteils gesundheitsrelevante Angebote initiieren.