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DOI: 10.1055/s-0037-1602004
Auswirkung der Besiedelung von gesunden Schwangeren und Neugeborenen mit multiresistenten Erregern (MRE) und Staphylococcus aureus (SA) auf die Krankheitskosten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Mai 2017 (online)
Zielsetzung::
Multiresistente Erreger (MRE) sind unter anderem mit erhöhten Kosten assoziiert. Am LGL wurde mit der Studie „QARKS“ die Häufigkeit des Vorkommens von Staphylococcus aureus (SA), Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und multiresistenten gramnegativen Darmbakterien (MRGN) bei gesunden Schwangeren und Neugeborenen zum Zeitpunkt der Geburt in zwei bayerischen Frauenkliniken untersucht. Auf Basis dieser Ergebnisse sowie Daten aus dem Controlling wurde folgende Frage beantwortet. Welche Relevanz hat die Besiedlung mit MRE in Hinblick auf die Krankheitskosten?
Methode::
Die Kostenerlöse des Klinikaufenthaltes wurden nach G-DRG (German-Diagnosis Related Groups – diagnosebezogene Fallgruppen) entsprechend dem Fallpauschalen-Katalog ermittelt und in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 Geburt ohne komplizierende Diagnosen und Gruppe 2 Entbindung zuzüglich komplexer Diagnosen. Die Prävalenzen von SA, MRSA und MRGN wurden getrennt nach Gruppe 1 und 2 dargestellt. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte mit SAS.
Ergebnis::
In die Auswertung konnten 635 Mütter und 566 Neugeborene einbezogen werden. Der Durchschnittserlös der Mutter lag bei 2124,38 € (Gruppe 1 bei 1742,63 € und Gruppe 2 bei 2493,61 € (p < 0,0001). Die Erlöse des Krankenhauses lag bei den Neugeborenen für die Geburt durchschnittlich bei 1.295,01 €, bei Gruppe 1 bei 782,05 € und bei der Gruppe 2 bei 3.713,29 € (p < 0,0001). Die Prävalenz von MRE lag bei den Müttern bei 3,6%, SA 14,2%, (Neugeborene 3,2% bzw. 11,0%). In Gruppe 1: MRE bei 4,0% (3,7%), SA 15,4%, (11,0%) bzw. in Gruppe 2 bei 3,3% (p = 0,63) und 13,3% (p = 0,45) bei Neugeborenen 10,8%. Die Ergebnisse zeigten, dass eine MRE Besiedelung der Mutter bzw. des Kindes zum Zeitpunkt der Geburt nicht zu erhöhten Kosten während des Krankenhausaufenthaltes führte.
Schlussfolgerung::
Für beide DRG Gruppen konnten ähnliche MRSA/MRGN sowie SA Prävalenzen dargestellt werden. Für eine bessere Datengrundlage künftiger Studien wäre eine Kostenstellenrechnung als Abrechnungsmethode sowie eine verbesserte Möglichkeit der MRE Codierung im Fallpauschalen-Katalog wünschenswert.