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DOI: 10.1055/s-0037-1601934
„Psychosoziale Notfallmaßnahmen – Ressource und Auftrag des ÖGD“
Publication History
Publication Date:
02 May 2017 (online)
Zielsetzung::
Prävention und Gesundheitsförderung, aber auch Kontrolle, Steuerung und Schutz, z.B. im Sinne der Umsetzung der Verordnungen zum IGV-Durchführungsgesetz, gehören unter anderem zu den Aufgaben des ÖGD. Katastrophenschutz und ÖGD arbeiten in unterschiedlichen Bereichen zusammen und gleichzeitig mit verschiedenen Schwerpunkten. Zielsetzung ist es auch, sich auf Terrorlagen und andere komplexe Gefahren- und Schadensereignisse vorzubereiten. Im Bereich der Psychosozialen Notfallmaßnahmen bedeutet dies, notwendige Maßnahmen und Funktionen nicht erst zu denken, wenn ein Ereignis bereits eingetreten ist, sondern diese als feste Bestandteile der Vorsorgeplanungen zu verstehen, vorzusehen, aber auch als Ressource zu erkennen und zu nutzen. Dabei hat der ÖGD sicherzustellen, dass dem Betroffenen in der lila Einsatzweste analog zum Rettungsdienst Fachkompetenz begegnet.
Methode::
Das Ereignis ist nicht planbar, das Chaos zu erwarten, eine gute Einsatzstruktur kann und sollte im Voraus und damit ereignisunabhängig aufgebaut werden. Wie kann diese im Bereich PSNV aussehen? Aus der Perspektive ÖGD wird am Beispiel Düsseldorf aus bestehenden Erfahrungen ein möglicher Ablauf- und Aufgabenzuschnitt vorgestellt, exemplarisch Funktionen und Zuständigkeiten benannt.
Ergebnis::
PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung) in komplexen Gefahren- oder Schadensereignissen kann sinnvoll nur im ÖGD verankert und von dort gesteuert werden: Die vorhandenen Potentiale, Vernetzungen und Umsetzungsspielräume ermöglichen erst die notwendige Kontrolle und Koordinierung, z.B. auch der mittelfristigen Versorgung. Die Vielfalt der Fachkunde in diesem Bereich kann eine Chance sein, wenn der ÖGD sich im Rahmen der gemeinsamen Aus-, Fort- und Weiterbildung von Psychosozialen Akuthelfern engagiert und im Ereignisfall als Einsatzleitung fungiert.
Schlussfolgerung::
Aktuell wird ein Positionspapier zu PSNV aus der Perspektive des ÖGD in der AG PSNV der DGKM erstellt. Dieses Positionspapier sollte mitgedacht und weiterentwickelt werden. Ziel ist eine mindestens basale überregionale Übereinstimmung in den Strukturen, damit eine gemeinsame Ressource entstehen kann, die eine verlässliche Hilfe begründet.