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DOI: 10.1055/s-0037-1601923
Clostridienassoziierte Letalität in München 2013 – 2016
Publication History
Publication Date:
02 May 2017 (online)
Zielsetzung::
In der 2. Nationalen Prävalenzstudie wurde festgestellt, dass die clostridienassoziierte Diarrhöe (CDI) die vierthäufigste nosokomiale Infektion mit einem Anteil von 6,4% darstellt. Eine in München durchgeführte Punktprävalenzstudie aus klinischen Routinedaten hatte 2012 für CDI eine Prävalenz von 1,66% ergeben. Nach der Änderung der bestehenden Meldepflichten 2016 sollte anhand der clostridienassoziierten Letalität untersucht werden, inwieweit die Meldepflicht bei schwer verlaufender CDI umgesetzt wird.
Methode::
Es erfolgte eine Sichtung aller Todesbescheinigungen für den Zeitraum vom 1.1.2013 – 30.6.2016 nach festgelegten Einschlusskriterien. Alle Daten wurden anonymisiert verschlüsselt in Excel eingegeben und mit SPSS statistisch ausgewertet.
Ergebnis::
Knapp jeder hundertste Todesfall in München ist clostridienassoziiert. Im Vortrag dargestellt werden die eingegangenen Arzt- und Ausbruchsmeldungen, Charakteristika der Verstorbenen und der medizinischen Versorgung, sowie die verwirklichten Risikofaktoren für den Erwerb einer CDI.
Schlussfolgerung::
Erstmals können Daten aus einem Gesundheitsamt zu clostridienassoziierter Letalität, zum Meldeverhalten und zu den Patientencharakterisitka vorgelegt werden. Es handelt sich um eine ernstzunehmende Erkrankung insbesondere des hohen Lebensalters bei bestehenden Risikofaktoren, die in ihrer Häufigkeit und ihren Auswirkungen erheblich unterschätzt wird.