RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0037-1601768
Nicht-schwere Hypoglykämien als Prädiktor für schwere Hypoglykämien?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. Mai 2017 (online)
Methode:
Leichte (LH) und schwere Hypoglykämien (SH) wurden bei allen 865 stationären und ambulanten insulinbehandelten Diabetespatienten welche 2013 eine Visite und wenigstens eine Folgevisite 2014 – 2016 hatten, mittels Anamnese und Sichtung des Blutglukose-Tagebuches erhoben: DM 1/DM 2 (n = 246/n = 619; 50,4%/42,6% Frauen; Alter 54,7J/70,9J; Diabetesdauer 24,8/21,5J; HbA1c-DCCT adjustiert 7,1%/7,1%).
Ergebnisse:
DM 1 Patienten hatten 1,7 LH/Woche und 51 SH traten bei 38 Patienten im Follow up. 13,1% der Patienten <= 1 LH/Woche hatten im Follow up eine SH und 17,4% der Patienten mit > 1 LH/Woche (p = 0,356). Die OR für SH bei Vorliegen von mehr als 1 LH ist 3,95 (CI 0,475; 32,887; p = 0,170). In der Regressionsanalyse zeigt sich ebenfalls keine signif. Assoziation zwischen LH und SH (ß=-0,022; p = 0,446)
DM 2 Patienten hatten 0,15 LH/Wo. Nur 38,3% der Patienten hatten überhaupt LH. Im Follow up traten 13 SH bei 11 Patienten auf. 1,6% der Patienten ohne LH und 2,1% der Patienten mit LH hatten im Follow up eine SH (p = 0,622). Die OR für SH bei Vorliegen von LH ist 1,35 (CI 0,408; 4,475; p = 0,622). In der Regressionsanalyse zeigt sich eine signifikante Assoziation zwischen LH und SH (ß= 0,139; p < 0,001).
Schlussfolgerung:
Bei Patienten mit DM 1 zeigt sich keine Assoziation zwischen LH und SH. Bei Patienten mit DM 2 und Insulintherapie sind sowohl LH seltene und SH sehr seltene Ereignisse, sind jedoch signifikant mit einander verknüpft. Bei DM 2 Patienten erhöhen sich die SH um 0,139 mit jeder weiteren LH/Woche.