Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601723
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Versorgungsforschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Anwendung von Inhibitoren der Dipeptidylpeptidase 4 und das Risiko von Knochenbrüchen bei Patienten mit Diabetes Typ 2 – eine retrospektive Analyse von Alltagsdaten

K Kostev
1   Quintiles IMS, Frankfurt am Main, Germany
,
N Gossen
1   Quintiles IMS, Frankfurt am Main, Germany
,
S Dombrowski
1   Quintiles IMS, Frankfurt am Main, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

 

Ziel:

Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen von Inhibitoren der Dipeptidylpeptidase 4 (DPP4i) auf das Risiko von Knochenfrakturen bei Patienten mit Diabetes Typ 2 (T2DM) in Deutschland zu analysieren.

Methoden:

In 1.262 allgemeinärztlichen Praxen behandelte Patienten mit einer ersten Verordnung von Metformin zwischen 2008 und 2014 wurden ausgewählt (Indexdatum). Wir ordneten 4.507 DPP4i-Anwender derselben Anzahl von Nichtanwendern 1:1 nach Alter, Geschlecht, Diabetesdauer, und Body-Mass-Index zu. Multivariate Cox-Regressionsmodelle wurden mit inzidenten Frakturen als abhängige Variable und DPP4i-Behandlung als unabhängige Variable ausgestattet.

Ergebnisse:

Das durchschnittliche Alter der Patienten betrug 61,4 Jahre (SD = 11,4 Jahre), 59,4% waren Männer und 4,2% wurden in diabetologischen Praxen behandelt. Die durchschnittliche Diabetesdauer betrug 1,7 Jahre (SD = 2,6 Jahre), die HbA1c-Werte beliefen sich auf 7,1% bei DPP4i-Anwendern und 6,6% bei Nicht-Anwendern und der Body-Mass-Index betrug 31,8 kg/m2 (SD = 5,3 kg/m2). Innerhalb von fünf Jahren nach dem Indexdatum entwickelten 6,0% der Anwender und 10,5% der Nicht-Anwender Frakturen (Log-Rank p-Wert < 0,001). Innerhalb von fünf Jahren nach dem Indexdatum wurden bei 7,7% der weiblichen und 4,8% der männlichen Anwender und bei 13,0% der weiblichen und 8,7% der männlichen Nicht-Anwender Frakturen diagnostiziert (beide Log-Rank p-Werte < 0,001). Die Anwendung von DPP4i war mit einer signifikanten Abnahme des Risikos der Entwicklung von Frakturen assoziiert (alle Patienten: HR = 0,53, 95% KI: 0,45 – 0,64; Frauen: HR = 0,59, 95% KI: 0,46 – 0,75; Männer: HR = 0,49, 95% KI: 0,38 – 0,62).

Schlussfolgerung:

Die Anwendung von DPP4i war mit einer Verringerung des Frakturrisikos assoziiert.