Entwicklung der stationären Fallzahlen des diabetischen Fußsyndroms in Zeiten des DMP

Einleitung:

Seit 20 Jahren gibt es Disease Management Programme für Patienten mit Diabetes Mellitus. Zunächst verschiedene regionale, später ein bundeseinheitliches Konzept. Ein Ziel ist stets die Verhinderung und die Verzögerung des diabetischen Fußsyndroms, ebenso die Vermeidung von Krankenhauseinweisungen. Es wurde dabei keine Kontrollgruppe implementiert. Daher kann der Erfolg der Programme nur indirekt bestimmt werden. Ein Weg ist die Analyse der Entwicklung von stationären Behandlungen des Fußsyndroms.

Ziel:

Auswertung der Krankenhausaufenthalte von 2010 bis 2015 als Hinweisgeber zur Qualität des DMP Diabetes

Ergebnisse:

Die Anzahl der Patienten mit Diagnose diabetisches Fußsyndrom als Haupt- und als Nebendiagnose steigt stetig. Hauptdiagnose bei Typ-I ohne Entgleisung von 803 (2010) auf 1.033 (2015, +28,6%), mit Entgleisung von 920 (2010) auf 1.471 (2015, +59,9%). Bei Typ II-ohne Entgleisung von 29.129 (2010) auf 34.540 (2015, +18,6%), mit Entgleisung von 13.085 (2010) auf 16.419 (2015, +25,5%). Der Altersschnitt der Typ-I Patienten sank dabei von 56,9 auf 55,9 Jahre. Bei Typ-II blieb dieser stabil bei 72,2 Jahre ohne Entgleisung und 70,3 Jahre mit Entgleisung. Die Kodierung des Fußsyndrom als Nebendiagnose stieg um etwa 60% bei ähnlichen Altersschnitten. Insgesamt waren 68,0% (Typ-I) und 70,9% (Typ-II) der Patienten männlich.

Schlussfolgerung:

Die Zahl der stationär behandelten Fußsyndrome nimmt deutlich zu, das Durchschnittsalter der Patienten nimmt teilweise ab. Die Gründe dafür sind vielschichtig und mit Krankenhausdaten alleine nicht zu erklären. Aber eine sorgfältige Überprüfung der Funktionalität und der Ergebnisqualität des DMP Diabetes scheint für das diabetische Fußsyndrom geboten.