Änderung der Diabetes-Einstellung und Lebensqualität von Diabetes-Patienten durch den Einsatz von FGM – eine Untersuchung im Praxisalltag einer diabetologischen Schwerpunktpraxis

Zusammenfassung:

In unserer Praxis wird mittlerweile die Diabeteseinstellung bei 138 vorwiegend Typ 1 Diabetikern mittels FGM (Freestyle Libre- FSL) durchgeführt.

Mitte letzten Jahres führten wir eine Erhebung mittels anonymisiertem Fragebogen unter den ersten 77 FSL Trägern durch, hinsichtlich der Veränderung der Lebensqualität, Häufigkeit der früheren BZ Eigenmessungen und der Scan Häufigkeit mittels FSL, des HbA1c und der Häufigkeit von Unterzuckerungen nach Anlage des FSL.

Alle Lebensqualitätsparameter haben sich deutlich verbessert – die verbesserte Einschätzung der Glukoseentwicklung über den Tag, die Häufigkeit und frühzeitige Erkennung von Hypoglycämien, die komplikationslose, und (von vielen Diabetologen deutlich unterschätzt) die unauffällige Glukosemessung im Alltag.

Die Patienten messen bzw. scannen die Glusose mindestens 3x so häufig mit dem FSL. Der HbA1c sinkt nach 3 und nach 6 Monaten stabil im Mittel um 0,6% ab. Da bei einem großen Teil (gute Einstellung vor dem Wechsel und Pat. mit vielen Hypoglycämien) keine Verbesserung des HbA1c zu erwarten ist, untersuchten wir, bei wie vielen Patienten mittels FSL das erste Mal ein Therapieziel mit einem HbA1c von unter 8% erreicht werden konnte. Von den 77 Pat. erreichten vor FSL 36% einen HbA1c von unter 8%, 3 Monate nach FSL Anlage 66% der Patienten und nach 6 Monaten erreichten sogar 72% einen HbA1c unter 8%.

Bei einer lebenslangen chronischen Erkrankung spielt die Lebensqualität der Patienten für die Mitarbeit in der Diabeteseinstellung eine zentrale Rolle. Diese und die objektiven Parameter wie Zielerreichung und Hypoglykämievermeidung ist durch das FGM dramatisch gebessert, so dass die Ablehnung von Krankenkassen die Kosten zu übernehmen unverständlich ist.