Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(04): 406-429
DOI: 10.1055/s-0037-1601551
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss von Prognosefaktoren auf das Überleben von Brustkrebspatientinnen mit Hirnmetastasen

U Wolfeneck
1   Brustzentrum St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig
,
D Langanke
1   Brustzentrum St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig
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Publication History

Publication Date:
06 April 2017 (online)

 

Fragestellung:

In den letzten Jahren wird durch eine effizientere Behandlung der extrazerebralen Metastasen ein Anstieg der Inzidenz zerebraler Metastasierung bei Mammakarzinom-Patientinnen beobachtet. Eine Hirnmetastasierung tritt gehäuft bei Patientinnen mit HER-2-positiven und auch triple negativen Tumoren auf.

Ziel unserer Untersuchung war: Welchen prognostischen Einfluss haben Alter, Performance Status und biologischen Subtyp?

Methodik:

Wir erfassten retrospektiv 65 Patientinnen aus unserem Brustzentrum, bei denen im Zeitraum 2005 bis 2016 eine zerebrale Metastasierung diagnostiziert wurde. Analysiert wurden bei diesen Patientinnen die Zeit von der Erstdiagnose bis zur zerebralen Metastasierung und das mediane Überleben in Abhängigkeit vom Alter, Performance Status und biologischen Subtyp. Es interessierte uns auch, in wieweit die Zeit von der Erstdiagnose des Mammakarzinoms bis zum Auftreten der Hirnmetastasierung eine Abhängigkeit vom biologischen Subtyp zeigt.

Weiterhin untersuchten wir den Einfluss der Therapien auf das Überleben und verglichen unsere Daten mit dem GPA-Score zur Abschätzung des Mortalitätsrisikos (graded prognostic assessment-GPA- nach Sperduto PW J. Clin Oncol 2012, 30: 419 – 425).

Ergebnisse:

Patienten mit einem HER-2 positiven und triple negativen Mammakarzinom erleiden besonders häufig eine Hirnmetastasierung im Vergleich zu luminalen Subtypen. Alter und Karnowsky-Index (KPS) stellen wichtige Prognosefaktoren für das Überleben dar. Initial lokale Therapien verlängern das Überleben. Unverändert ist die Prognose mit einer Hirnmetastasierung schlecht.

Schlussfolgerung:

Wir konnten mit unseren Untersuchungen bestätigen, dass der GPA-Score zur Abschätzung des Mortalitätsrisikos gut geeignet ist.