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DOI: 10.1055/s-0037-1601536
Lipoprotein(a) als Risikofaktor für habituelle Aborte und der Einfluss von niedermolekularem Heparin: eine Subanalyse aus der ETHiG II Studie
Publication History
Publication Date:
06 April 2017 (online)
Fragestellung:
Die Lipoprotein(a) Erhöhung (Lp(a) > 30 mg/dl) steht im kausalen Zusammenhang mit Arteriosklerose und habitueller Abortneigung. Hat niedermolekulares Heparin (NMH) in prophylaktischer Dosierung einen Einfluss auf die Abortrate bei isolierter Lp(a) Erhöhung?
Methodik:
Im Rahmen einer prospektiv randomisierten Multicenterstudie (ETHIG II) wurde der Einfluss von niedermolekularem Heparin) auf die Abortrate untersucht. Im erweiterten Protokoll erfolgte die prospektive Lp(a) Bestimmung. Mittels logistischer Regressionsanalyse wurde der Effekt von NMH bei erhöhtem Lp(a) und habituellen Aborten untersucht.
Ergebnisse:
Die Inzidenz der Lp(a) Erhöhung beträgt bei Frauen mit habituellen Aborten bei 27% (67/248) und ist im Vergleich zur Normalbevölkerung (7%) signifikant erhöht. Das relative Risiko für eine erneute Fehlgeburt bei erhöhtem Lp(a) beträgt 1,4 (95% CI 0,4 to 4,3) ohne NMH im Vergleich zu 1,8 (95% CI 0,3 to 9,1) mit NMH. Unabhängig vom Lp(a) Status kann durch NMH keine Prävention von Fehlgeburten erreicht werden.
Schlussfolgerungen:
Frauen mit habitueller Abortneigung weisen nach Ausschluss anderer kausaler Ursachen häufiger eine isolierte Lipoprotein(a)-Erhöhung als die Normalbevölkerung auf. Die Gabe von NMH hat in unserer Studie keinen protektiven Effekt auf die Fehlgeburtenrate. Eine Metaanalyse wäre nötig, um eine ausreichend große Datenbasis zur Klärung diese Frage zu gewinnen.