Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(04): 406-429
DOI: 10.1055/s-0037-1601526
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Laserablation bei dichorial-triamnialen Drillingsschwangerschaften – zwei Fallberichte

M Bergner
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Zentrum für Fetalchirurgie, Martin Luther Universität Halle-Wittenberg
,
G Seliger
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Zentrum für Fetalchirurgie, Martin Luther Universität Halle-Wittenberg
,
M Tchirikov
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Zentrum für Fetalchirurgie, Martin Luther Universität Halle-Wittenberg
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Publication History

Publication Date:
06 April 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die fetoskopische Laserablation stellt die Therapie der Wahl beim ausgeprägten fetofetalen Transfusionssyndrom (TTTS) dar. Sie wird in nur wenigen spezialisierten Zentren durchgeführt und ist mit erheblichen Risiken verbunden.

Methodik:

Wir berichten von zwei Drillingsschwangerschaften die sich mit ausgeprägtem TTTS in unserem Zentrum in Behandlung befanden.

Ergebnisse:

Im ersten beschriebenen Fall erfolgte die Laserablation im Stadium III nach Quintero nach 23+5 voll. SSW. Im zweiten Fall erfolgte der Eingriff ebenfalls im Stadium IV nach Quintero nach 23+6 voll. SSW. In beiden Fällen konnte die Schwangerschaft nach dem Eingriff deutlich prolongiert werden. Im Ersten Fall kam es in der 31. Schwangerschaftswoche zur Geburt von drei lebenden Kindern, die sich in der postnatalen Betreuung unauffällig entwickelten. Im zweiten Fall wurde die Schwangerschaft nach deutlicher Besserung der fetalen Parameter prolongiert. Zum Zeitpunkt der Anmeldung dieser Präsentation befand sich die Patientin in der 27. Schwangerschaftswoche in unserer stationären Betreuung.

In beiden Fällen waren Frühgeburtsbestrebungen der wichtigste verkomplizierende Faktor im postoperativen Management.

Schlussfolgerungen:

Die Laserablation beim fetofetalen Transfusionssyndrom ist mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko durch einen nicht zu vermeidenden iatrogenen Blasensprung und durch die Manipulation am Myometrium im Rahmen des Eingriffs verbunden. Bei Drillingsschwangerschaften potenziert sich dieses Risiko mit dem erhöhten Frühgeburtsrisiko der Drillingsschwangerschaft. Durch die Verwendung innovativer, ultradünner Instrumente lassen sich die Operationsbedingten Risiken verkleinern. Im Gegensatz zur Geminigravidität nach fetalchirurgischer Operation bedarf es bei der Drillingsschwangerschaft einer noch engmaschigeren Überwachung und gegebenenfalls einer langandauernden Hospitalisierung der Patientin.