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DOI: 10.1055/s-0037-1601495
Analyse des Profils zellfreier microRNAs im Follikelpunktat von Frauen mit und ohne Endometriose bei künstlicher Befruchtung
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
06. April 2017 (online)
Fragestellung:
Endometriose beeinflusst die Fertilität in vielfältiger Weise. In der vorliegenden Studie soll das Profil zellfreier microRNAs in der Follikelflüssigkeit von Patientinnen mit Endometrose im Unterschied zu Patientinnen ohne Endometriose untersucht werden, mit dem langfristigen Ziel, die Beeinflussung der Genexpression auf post-transskriptionaler Ebene in der Follikelflüssigkeit bei Frauen mit und ohne Endometriose zu untersuchen.
Methodik:
Das Follikelpunktat von 75 Frauen, die sich zwischen 10/2015 und 10/2016 in der Kinderwunschsprechstunde der Universitätsfrauenklinik Dresden zur künstlichen Befruchtung per IVF und ICSI vorstellten, wurde asserviert und mithilfe von einem PCR-basierten microRNA-Profiling untersucht. Nach Vorliegen eines zustimmenden Ethikvotums sowie Aufklärung und Einwilligung der Patientinnen erfolgte der Einschluss in die Studie. Das Follikelpunktat der Frauen mit und ohne Endometriose wurde erst dann für die Untersuchungen genutzt, nachdem die Eizellen zur künstlichen Befruchtung abpipettiert wurden. Die Aufreinigung der RNA erfolgte mit dem kommerziell erhältlichen mirVANA Paris Kit (Ambion) nach Spike-In mit ath-miR159a für die Normalisierung. Danach wurden zwei Pools (Patientinnen mit und ohne Endometriose) aus jeweils 10 Proben unterschiedlicher Patientinnen erstellt. Die TaqMan microRNA Array Untersuchung, welche die Quantifizierung von insgesamt 754 humanen microRNAs umfasst, wurde von einem externen Leistungsanbieter (IKDT GmbH) durchgeführt. Die Auswertung erfolgte unter Nutzung der ΔΔCt-Methode mit ath-miR159a zur Normalisierung der Werte.
Ergebnisse:
Die vorliegende explorative Analyse ergab, dass miR-126, miR-142 – 3 p, miR-145, miR-223 und miR-451 im Follikelpunktat von Endometriosepatientinnen im Vergleich zu Patientinnen ohne Endometriose hochreguliert sind.
Schlussfolgerung:
Unserer Ergebnisse zeigen, dass diese microRNA Kandidaten auch im Follikelpunktat nachweisbar sind bzw. in endometriose-assoziierten Follikelpunktaten hochreguliert sind und somit als potentielle diagnostische Biomarer eingesetzt werden könnten. In der Literatur korreliert ein Abfall der miR-451-Expression mit dem Stadium der Oozytenreifung. Die Hochregulation von miR-451 im Follikelpunktat von Endometriosepatientinnen könnte somit einen Hinweis auf eine mögliche eingeschränkte Reifung der Oozyten dieser Patientinnengruppe und damit zum bisher wenig bekanntem Pathomechanismus der Subfertilität von Frauen mit Endometriose auf Oozytenebene geben.
Um diese Ergebnisse zu verifizieren, werden sich weitere qPCR-Untersuchungen in nicht gepoolten Proben anschließen.