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DOI: 10.1055/s-0037-1600481
Erhöhte Wandschubspannung und Wandschubspannungsgradient im 4D-Fluss MRT bei Patienten nach klappenerhaltendem Aortenwurzelersatz
Publication History
Publication Date:
23 March 2017 (online)
Zielsetzung:
Nach klappenerhaltendem Ascendensersatz mit anatomisch geformter Sinusprothese wurde eine nahe-physiologische Hämodynamik im Aortenbulbus bestätigt. Distal der Prothese fanden sich jedoch vermehrt sekundäre Flussmuster. Ziel war daher die Analyse der von der Hämodynamik abgeleiteten Wandschubspannung (WSS).
Material und Methodik:
12 Patienten (1w, Alter 55 ± 15 Jahre) mit Sinusprothese (Uni-Graft® SINUS, Braun) und 12 altersgematchte Probanden (10w, Alter 55 ± 6 Jahre) wurden mit 4D-Fluss-MRT an einem 3T-MRT (Philips Achieva) untersucht. Die Untersuchungsparameter beinhalteten retrospektive EKG-Triggerung und Atemgating, eine von 2,4 mm auf 2,0 mm interpolierte Ortsauflösung und 20 rekonstruierte Herzphasen. Zur WSS Analyse wurden auf 8 Ebenen der Aorta (AO) mit je 8 Segmenten in GTFlow (GyroTools, CH) zeitliches WSS-Maximum, das Minimum und Maximum des WSS je Segment und der WSS-Gradient (maxWSSseg – minWSSseg) berechnet. Mittels t-Test wurde auf statistische Signifikanz (p < 0,05) geprüft.
Ergebnisse:
Das WSS-Maximum war in Prothesennähe mit Gesunden vergleichbar oder geringer (prox. AO acendens: 0,57 ± 0,18 vs. 0,66 ± 0,12N/m2) und zeigte distal der Prothese eine Tendenz zu höherem WSS (dist. AO ascendens: 0,74 ± 0,19 vs. 0,68 ± 0,15N/m2). Gesteigerter segmentaler WSS bei Patienten ab der prox. AO ascendens unterstützte diese Tendenz; in der distalen AO ascendens (1,21 ± 0,29 vs. 0,92 ± 0,16N/m2) und Aortenbogen (1,22 ± 0,45 vs. 0,90 ± 0,16N/m2) erreichten die Differenzen statistische Signifikanz (p < 0,05). Der WSS-Gradient bei Patienten zeigte allseits höhere Werte mit einem Maximum in der AO ascendens (1,03 ± 0,43 vs. 0,72 ± 0,26N/m2).
Schlussfolgerungen:
Nach Sinusprothesenimplantation sind die WSS-Veränderungen nahe der Prothese geringer als distal der Prothese, was gut mit den sekundären Flussmustern vereinbar scheint. Der WSS-Gradient hingegen zeigte durchgehend ausgeprägte Unterschiede zwischen Patienten und Probanden, was ihn zu einem interessanten Parameter für zukünftige Studien macht.