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DOI: 10.1055/s-0037-1600189
Erste Ergebnisse der Dunkelfeld-Radiografie des menschlichen Thorax
Publication History
Publication Date:
23 March 2017 (online)
Zielsetzung:
Die Performance eines experimentellen Dunkelfeld-Radiografie Systems für die Thoraxbildgebung im Menschen zu evaluieren und mit konventionellem Röntgen zu vergleichen.
Material und Methodik:
Die Studie wurde von der Ethikkommission der Technischen Universität München genehmigt. Ein einzelner menschlicher Leichnam (52 Jahre, weiblich, Größe: 173 cm, Gewicht: 84 kg, Brustumfang: 97 cm) wurde innerhalb von 24h post mortem mit einem experimentellen Dunkelfeld-Radiografie-System untersucht. Als Referenz erfolgte zusätzlich eine Untersuchung an einem klinischen CT. Der gitterbasierte Dunkelfeld-Radiografie Aufbau war mit einem Satz von drei Gittern ausgerüstet, um Dunkelfeld-Röntgenbildgebung zu ermöglichen. Der Prototyp verwendet eine Beschleunigungsspannung von 70 kVp und ein für den klinischen Einsatz geeignetes Bildfeld (> 35 × 35cm2).
Ergebnisse:
Ein Dunkelfeld-Röntgenbild des gesamten menschlichen Thorax konnte gemessen werden. Dies zeigt die Übertragbarkeit von Ergebnissen vorangehender tierexperimenteller Studien zur Dunkelfeldbildgebung. Lungengewebe erzeugt eine starke Streuung, die zu einem hohen Dunkelfeld Röntgensignal führt. Rippen und Wirbelsäule erzeugen dagegen ein deutlich geringeres Signal, sind jedoch abgrenzbar. Weichgewebe kommt im Dunkelfeldbild nicht zur Darstellung. Lungenregionen mit ödematösen Flüssigkeitseinlagerungen, nachgewiesen im CT, zeigten ein vermindertes Dunkelfeldsignal im Vergleich zu normalem Lungengewebe.
Schlussfolgerungen:
Unsere Ergebnisse zeigen den aktuellen Stand der translationalen Dunkelfeld-Röntgenbildgebung von präklinischer (Kleintier)forschung hin zu klinischer Bildgebung (am Patienten). Das experimentelle Dunkelfeld-Radiografie-System ermöglicht zum ersten Mal Multikontraströntgenaufnahmen (Absorption und Dunkelfeld) des menschlichen Thorax.