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DOI: 10.1055/s-0037-1598479
ART Stuttgart – Effekte eines ambulanten Atem- und Trainingstherapieprogramms bei COPD
Publication History
Publication Date:
23 February 2017 (online)
Einleitung:
Positive Effekte atem- und trainingstherapeutischer Maßnahmen bei COPD wurden in zahlreichen Studien bestätigt. Wir untersuchten nun die Effektivität einer gezielten strukturierten ambulanten Therapiekombination auf Lungenfunktion, Bewegungsverhalten und Lebensqualität an einem größeren Kollektiv von COPD-Patienten.
Methodik:
In einer prospektiven Interventionsstudie wurden n = 93 Patienten (COPD GOLD I-IV) einem 3-monatigen, 2x wöchentlich erfolgenden sequentiellen Atem-, Kraft- und Ausdauertrainingsprogramm zugeführt. Jeweils zu Beginn und am Ende der Behandlungsserie wurden Lungenfunktionsparameter, Aspekte der Lebensqualität (CAT, SF-12, HADS-D) sowie das Bewegungsverhalten im Alltag (Sense Wear Akzelerometer, 5 – 7 Tage) erfasst.
Ergebnisse:
75 Patienten schlossen die Trainingsperiode wie geplant ab (COPD I-IV, FEV1/Soll vor Ther. im Mittel 58,1%, IVC/Soll 79,7%, mittleres Alter 65 Jahre (41 – 81). Standard-Lungenfunktionsparameter änderten sich wie zu erwarten nicht signifikant (FEV1/Soll nach Ther. 57,8%; p = 0,83, IVC/Soll 77,43%; p = 0,174). Lebensqualitätsmessdaten änderten sich erheblich: CAT vor/nach Therapie 21,2 vs. 18,1 (p < 0,001); HADS-D 11,52 vs. 10,06 (p = 0,036), dabei Änderung des Depressionsscores von 5,85 auf 4,88 (p = 0,009); SF-12 30,29 vs. 30,68 (n.s.). Das Bewegungsverhalten im Alltag besserte sich signifikant von durchschnittlich 72 auf 118 min. täglicher Bewegung (p = 0,017).
Diskussion:
Die Untersuchung zeigt signifikant positive Effekte eines kombiniert strukturierten ambulanten Trainingsprogramms auf COPD-Patienten, insbesondere auf Parameter des Krankheitsempfindens, der Depressivität sowie des Bewegungsverhaltens im Alltag unmittelbar nach Ende einer 3-monatigen Behandlungsperiode. Es lässt sich eine Korrelation des relativen Benefits mit dem COPD-Schweregrad beobachten.