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DOI: 10.1055/s-0037-1598320
Patienten mit Leberfunktionsstörungen an ECMO haben eine erhöhte Mortalität
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)
Hintergrund:
Obgleich Leberfunktionsstörungen unter Therapie mit extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO) sehr häufig auftreten und üblicherweise mit einer schlechten Prognose assoziiert sind, gibt es hierzu wenig Daten. Wir haben die Inzidenz von Leberfunktionsstörungen unter veno-venöser ECMO Therapie untersucht.
Methoden:
Retrospektive Analyse von Patienten, die von 12/2009 bis 06/2016 aufgrund respiratorischen Versagens am Universitätsklinikum des Saarlandes an der ECMO behandelt wurden. Die Quantifizierung der Leberfunktionsstörungen erfolgte anhand des SOFA Leber Scores (S1: Bilirubin: 1,2 – 1,9 mg/dl; S2: 2,0 – 5,9 mg/dl; S3: 6,0 – 11,9 mg/dl; S4: ≥12,0 mg/dl). Die statistische Auswertung erfolgte mittels Kaplan-Meier-Schätzung und Log-rank Testung.
Ergebnisse:
116 Patienten, Alter 49,66 ± 16,42, davon 67 (57,8%) männlich, mit einer ECMO-Dauer von 21,46 ± 17,71 Tagen, wurden untersucht. Die ECMO Therapie erfolgte entweder aufgrund eines ARDS oder aufgrund einer respiratorischen Insuffizienz bei Patienten mit terminaler pulmonaler Grunderkrankung zur Überbrückung vor geplanter Lungentransplantation. Leberfunktionsstörungen analog SOFA traten in S1: 20 (17,2%), S2: 27 (23,3%), S3: 20 (17,2%) und S4: 15 (12,9%) Fällen auf. 64 Patienten (55,2%) verstarben im Rahmen des Intensivaufenthaltes. Die Mortalität in den untersuchten Subgruppen lag bei S1: 65%, S2: 55,6%, S3: 60% und S4: 86% versus 32,4% bei Patienten ohne Bilirubinerhöhung (P = 0,014).
Diskussion:
Leberfunktionsstörungen traten in 82/116 (70,7%) der untersuchten Fälle auf und waren mit einer erhöhten Mortalität assoziiert.