Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598267
Freie Vorträge – Sektion Thoraxchirurgie
Schnittstellen Pneumologie – Thoraxchirurgie – Alessandro Marra/Bremen, Wolfgang Schulte/Bonn
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interventionelle Behandlung der inoperablen chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH): pulmonale Ballonangioplastie (BPA)

C Wiedenroth
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim
,
A Breithecker
2   Abteilung für Radiologie, Gesundheitszentrum Wetterau, Bad Nauheim
,
C Liebetrau
3   Abteilung für Kardiologie, Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim
,
M Haas
3   Abteilung für Kardiologie, Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim
,
S Guth
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim
,
E Mayer
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

Einleitung:

Die chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) ist eine schwere Erkrankung, die in vielen Fällen kurativ durch die pulmonale Endarteriektomie (PEA) behandelt werden kann. Allerdings sind bis zu 1/3 der Patienten bei Diagnosestellung inoperabel. Für diese Patienten kommt eine gezielte, medikamentöse Therapie zur Anwednung. Darüber hinaus steht inzwischen mit der pulmonalen Ballonangioplastie (BPA) eine interventionelle Behandlungsoption zur Verfügung. Die ersten Berichte über die klinischen und hämodynamischen Frühergebnisse sind vielversprechend. Langzeitdaten größerer Patientengruppen stehen weiterhin aus.

Methoden:

Seit März 2014 wird die BPA in unserem Zentrum durchgeführt. Bis Oktober 2016 wurden an insgesamt 95 Patienten 422 Prozeduren vorgenommen. Von diesen Patienten wurden bislang 34 Patienten zur 6 Monats-Verlaufskontrolle gesehen.

Ergebnisse:

Die mittlere WHO-Funktionsklasse war 3,4 bei einem mittleren nt-pro-BNP von 1589 pg/ml. Die pulmonale Hämodynamik in Ruhe zeigte im Mittel einen mittleren Pulmonalisdruck (PAm) von 38 mmHg bei einem Herzindex (CI) von 2,43 l/min/m2 und einen pulmonalvaskulären Widerstand (PVR) von 525 dyn*s/cm5. Unter Belastung lag der CI bei 3,61 l/min/m2 und der PVR bei 653 dyn*s/cm5.

Bei der 6-Monats-Kontrolle berichteten die Patienten von einer deutlichen Besserung ihrer Belastbarkeit mit einer mittleren WHO-Funktionsklasse von 1,9 bei einem mittleren nt-pro-BNP von 422 pg/ml. Die pulmonale Hämodynamik zeigte sich ebenfalls gebessert mit folgenden Werten in Ruhe: PAm 33 mmHg, CI 2,51 l/min/m2, PVR 401 dyn*s/cm5. Unter Belastung zeigte sich insbesondere eine Besserung der Steigerung des CI: 4,13 l/min/m2, PVR 442 dyn*s/cm5.

Die Mortalität der BPA in Bezug auf alle im Zentrum behandelten Patienten lag bei 1,1%.

Diskussion:

Die BPA ist eine wertvolle Therapieoption mit geringem Risiko für Patienten mit inoperabler CTEPH. Der Stellenwert einer Kombination mit medikamentöser Therapie sowie Langzeitergebnisse müssen aktuell noch abgewartet werden.