Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(02): 192-200
DOI: 10.1055/s-0036-1597734
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Aspekte der Diagnostik und Therapie der Adnexitis

F Müller
1   Krankenhaus Waldfriede, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin
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Publication Date:
06 March 2017 (online)

 

Eine Adnexitis oder pelvic inflammatory diesease (PID) ist zumeist eine aszendierende Infektion über die weiblichen Genitalorgane. Symptome und Befunde sind eher unspezifisch und in einem großen Teil der Fälle auch gar nicht vorhanden, so dass die Diagnosestellung zu einer der schwersten im Fachgebiet der Gynäkologie zählt.

Einigkeit besteht zwischen den international bestehenden Leitlinien darüber, dass aufgrund der potentiell schwerwiegenden und häufigen Folgen (Sterilität, chronische Schmerzen, Extrauteringraviditäten) eine großzügige und frühzeitige Verdachtsdiagnose gestellt und eine kalkulierte antibiotische Therapie durchgeführt werden sollte. Ebenso wichtig ist die Partnertherapie zur Verhinderung von Rezidiven und weiterer Übertragung.

Basierend auf den publizierten und aktuell gültigen Leitlinien der British Association for Sexual Health and HIV (UK National Guidelines, 2011), der European Guideline (2012) und der Centers for Disease Control and Prevention (USA, 2015) wurden die aktuell evidenz-basierten Therapien dargestellt.

Insbesondere wurden hierbei die aktuellen Resistenzentwicklungen der Gonorrhoe (bekannte Resistenzen gegen Penicilline und Chinolone, sowie zunehmende Resistenz gegen Cephalosporine und in Einzelfällen auch bereits gegen Azithromycin) hierzu mitberücksichtigt.