Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2016; 26 - A26
DOI: 10.1055/s-0036-1593921

Granuloma anulare und radiale extrakorporale Stoßwellentherapie: erste Behandlungsergebnisse

M Mickel 1, R Kunstfeld 2, R Crevenna 1
  • 1Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Medizinische Universität Wien
  • 2Universitätsklinik für Dermatologie, Medizinische Universität Wien

Hintergrund:

Das Granuloma anulare (GA) ist eine gutartige, nichtinfektiöse Hauterkrankung unbekannter Ätiologie, die sich mit zentrifugal ausbreitenden Plaques in anulärer Anordnung und mit Randwallbildung manifestiert. Diese Plaques können singulär oder disseminiert auftreten. Klinische und histopathologische Erkenntnisse und Daten über den typischen Verlauf des GA sowie das Wissen um die bis dato bekannten Wirkmechanismen der radialen extrakorporalen Stoßwellentherapie (rESWT) führten uns zum erstmaligen therapeutischen Einsatz von rESWT bei GA.

Methoden:

Fallbericht über eine 72-jährige Patientin mit disseminiertem, therapieresistentem GA (auf Boden eines sekundären Lymphödems). Vier „Zielplaques“ mit unterschiedlichen Erscheinungsgrößen (Durchmesser 5 – 44 mm) wurden an beiden Unterarmen identifiziert. Diese Plaques wurden mit rESWT (Behandlungsparameter/Plaque: 1000 Impulse, 4 Hz, 1,5 bar; Einheiten: 5 – 34, Dauer: 2 – 26 Wochen) behandelt. Es erfolgte eine kontinuierliche klinische Begutachtung und Fotodokumentation.

Ergebnisse:

Ein Plaque zeigte eine komplette Remission, die drei weiteren Plaques eine Teilremission hinsichtlich Größe, Farbe und Relief. Klinisch zeigte sich außerdem, dass es zu keinen Neubildungen von Plaques (im Bereich distal der Ellenbogen) gekommen ist.

Schlussfolgerungen:

Die Therapie mittels rESWT bei GA scheint bei einzelnen Plaques eines GA zu klinisch positiven Veränderungen führen zu können. Weiterführende Studien mit zusätzlicher histologischer Evaluierung und zum Langzeitverlauf sind notwendig und in Planung.