Vergleich von Perinataldaten: vietnamesische Migrantinnen vs. Frauen ohne Migrationshintergrund

Zielsetzung: Die retrospektive Studie untersuchte die Häufigkeit primärer und sekundärer Sectiones sowie deren Indikationen und mögliche Einflussfaktoren bei vietnameschen Migrantinnen und Nicht-Migrantinnen.

Materialien: Die erforderlichen Daten wurden aus der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, des Klinikums Vivantes Friedrichshain und dem Krankenhausinternen Netzwerk Orbis, für den Zeitraum 2010 bis 2015 entnommen.

Methoden: Migrantinnen wurden anhand Ihrer charakteristischen Namen identifiziert und Ihre Daten mit der jeweils davor und danach eingetragenen Nicht-Migrantin anonymisiert elektronisch erfasst.

Daten von 999 Frauen mit Migrationshintergrund und 2003 Nicht-Migrantinnen standen für die Auswertung zur Verfügung. Die Häufigkeit der Sectio-Indikationen und Schwangerschaftsrisikofaktoren wurden ausgezählt. Mittels logistischer Regressionsanalyse wurden die Zusammenhänge zwischen einer primären bzw. sekundären Sectio (Outcomes) und Migrationshintergrund (Exposition) untersucht.

Ergebnisse: Vietnamesische Migrantinnen haben mit 8,0% primärer und 12,6% sekundärer Sectiones weniger operative Geburten als Frauen ohne Migrationshintergrund mit 11,1% bzw. 16,4%.

Die Indikation für eine primäre bzw. sekundäre Sectio unterscheidet sich in den beiden Gruppen.

Es zeigten sich deutliche Unterschiede bei den Schwangerschaftsrisikofaktoren in den beiden Gruppen.

Die Regressionsanalysen zeigen für vietnamesische Migrantinnen nicht signifikant geringe Chancen einer primären (OR 0,75) und einer sekundären Sectio (OR 0,82).

Zusammenfassung: Es zeigen sich Vorteile für die vietnamesischen Migrantinnen bei der Häufigkeit von Schwangerschaftsrisikofaktoren und der Anzahl primärer und sekundärer Sektiones sowie Unterschiede bei deren Indikationen zwischen vietnamesischer Migrantinnen und Nicht-Migrantinnen.