Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P573
DOI: 10.1055/s-0036-1593233

Von ePregnancy zu Prelax: Von der Analyse der Anwenderinnen von Schwangerschaftsapplikationen hin zur Analyse der Compliance und des Benefits

S Wallwiener 1, M Müller 2, S Brucker 3, C Reck 2, J Pauluschke-Fröhlich 3, M Götz 4, I Stolpner 4, C Sohn 1, H Abele 3, M Wallwiener 4
  • 1Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
  • 2Ludwig-Maximilians Universität München, Department für Psychologie, München, Deutschland
  • 3Universitätsfrauenklinik Tübingen, Frauenklinik, Tübingen, Deutschland
  • 4Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Einleitung: Nach Identifikation der typischen Nutzerinnen von Schwangerschaftsapplikationen soll in einem nächsten Schritt die Compliance und der Benefit analysiert werden. Die Ergebnisse von ePregnancy zeigten, dass 50,7% der Patientinnen sich regelmäßig im Internet informiert haben. 22,4% der Schwangeren nutzen Schwangerschaftsapplikationen. In der Folgestudie Prelax könnte die Überwachung einer Schwangerschaft durch Selbstangabe der Patientinnen via digitaler ePRO Plattform (electronic Patient Reported Outcomes) unterstützen, einfache und spezifische Prävention bzw. Intervention zur Früherkennung von Frühgeburtrisiken, Schwangerschaftsdepression etc. zu entwickeln.

Zielsetzung: Ziel dieser prospektiven randomisierten Studie ist die Analyse der Compliance der Nutzung des web-basierten Selbsteinschätzungsinstruments während Schwangerschaft bis nach der Entbindung/Stillzeit (Komplettierte Online-Visiten, Vollständigkeitsgrad der Fragebögen, Nutzenbewertung, Anzahl der Arztbesuche) sowie die Gegenüberstellung der klinischen und psychometrischen Outcomeparameter von Interventions- und Kontrollgruppe. Ebenso sollen Risikopatientinnen identifiziert werden und anhand von PRO-Parametern Screening-Algorithmen gebildet werden.

Methoden: Schwangere werden ab der 20. SSW in die Studie eingeschlossen und entweder der Interventions- oder Kontrollgruppe zugeteilt. Eine Erhebung von ePRO-Daten sowie mittels validierten Fragebögen erfolgt alle 4 Wochen bis 6 Monate postpartal.

Ergebnisse: Ergebnisse der Vorstudie zur Identifikation der Nutzerinnen werden vorgestellt. Von Prelax werden erste Zahlen gezeigt.

Zusammenfassung: Unsere Vorergebnisse zeigen eine hohe Bereitschaft von Patientinnen, medizinische Schwangerschaftsthemen online zu recherchieren und mobile Apps zu nutzen. Während schwangere Internetnutzerinnen kein bestimmtes Profil zeigten, waren die mHealth Nutzerinnen signifikant jünger, eher in ihrer ersten Schwangerschaft, schätzten ihre Gesundheit signifikant schlechter ein und ließen sich zu einem hohen Maß durch die Informationen beeinflussen. Die Prelax-Studie soll nun weitere Klarheit über den physischen und psychischen Nutzen dieser Anwendungen bringen.