Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P539
DOI: 10.1055/s-0036-1593216

Kontinierliche Wundrandinfiltration zur Reduktion der postoperativen Schmerzen nach Sektio cesarea. Eine prospektive Beobachtungsstudie

K Koch 1, J Jiménez Cruz 1, U Schneider 1, T Groten 1, E Schleußner 1
  • 1Friedrich-Schiller-Universität Jena, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Jena, Deutschland

Fragestellung: Postoperative Schmerzen nach dem Kaiserschnitt zählen zu den häufigsten Beschwerden im Wochenbett. Die Anwendung von Lokalanästhetika als Wundinfiltration reduziert die postoperativen Schmerzen und den Analgetikabedarf. Ziel dieser Untersuchung ist zu evaluieren, ob die kontinuierliche Infiltration von Ropivacain, der Einmalgabe hinsichtlich der Schmerzreduktion überlegen ist. Der Einfluss auf mehrere Schmerzparameter wird untersucht. Die Evaluation erfolgt durch das QUIPS-System (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie).

Methodik: Im Untersuchungszeitraum 02/16 – 09/16 wurden alle Patientinnen nach Sectio caesarea eingeschlossen. Verglichen wurden die aktuellen Standards der UFK Jena (Wundrandinfiltration mit 225 mg Ropivacain-Lösung als Bolus) gegen die neue Methode. Diese besteht in der kontinierlichen Wundinfiltration von 250 mg Ropivacain täglich durch ein Pumpsystem (Readyfusor). Die Datenerfassung erfolgt mittels eines validierten Fragebogens. Hier werden sowohl subjektive als auch objektive Daten zum Schmerzmanagement erhoben (z.B. maximaler Schmerz seit OP, Patientenzufriedenheit, Schmerzmittelbedarf etc.).

Ergebnisse: Evaluiert werden die maximale postoperative Schmerzintensität mittels Numeric Rating Scale (NRS) und die Schmerzintensität bei Belastung nach 24 und 48 Stunden. Ebenfalls werden Daten zum postoperativen Schmerzmittelverbrauch und Nebenwirkungen der Therapie erfasst, sowie Daten zur Kosteneffektivität. Die Auswertung steht noch aus.

Schlussfolgerung: Diese Studie wird zeigen, ob die postoperative kontinuierliche Infiltration von Lokalanästhetika im täglichen Setting praktikabel, zielführend und kosteneffizient ist. Potentiell könnte dieses lokale Verfahren bei geringen zu erwartenden Nebenwirkungen die Analgesie bei Patientinnen nach Sektio cesarea verbessern und damit eine neue Perspektive des Schmerzmanagements eröffnen.