Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0036-1593104
Sicherheit und Outcome von netzgestützten urogynäkologischen Eingriffen im hohen Alter
Zielsetzung: POP ist ein Krankheitsbild mit hoher Prävalenz. Bei steigender Lebenserwartung, werden elektive Eingriffe bei älteren Patienten immer häufiger. Der Einsatz von alloplastischen Netzen stößt seit der FDA-Warnung auf zunehmende Vorbehalte.
Ziel der Studie war es, das Outcome und die perioperative Morbidität von Netzgestützten Eingriffen zwischen < 70-Jährigen und ≥70-Jährigen Patientinnen zu vergleichen um zu eruieren, ob höheres Alter mehr Komplikationen bedingt oder den operativen Erfolg gefährdet.
Material & Methoden: Eine retrospektiven Studie vom 01.07.2012 bis zum 31.12.2014 (2,5 Jahre) aus 3 urogynäkologischen Zentren. Hierbei wurden 717 laparoskopische und vaginale netzgestützte Eingriffe zur Behandlung von POP identifiziert. Davon fielen 456 (63,6%) in die jüngere und 261 (36,4%) in die ältere (≥70 Jahre) Gruppe. Komplikationen wurden nach der standardisierten Klassifizierung (Clavien-Dindo) für ein frühes und ein intermediäres Zeitintervall getrennt erhoben. Hierbei wurden Komplikationen Grad I und II als „leichte“ und Grad IIIa und IIIb als „schwere“ Komplikationen subsumiert.
Ergänzend verglichen wir das anatomische sowie funktionelle Outcome (lavierte Belastungs-IK, OAB, Stuhlentleerung).
Ergebnisse: Der anatomische (POP-Q≤1) und funktionelle Operationserfolg war in beiden Altersgruppen vergleichbar gut.
Es zeigte sich eine vermehrtes Auftreten leichter Komplikationen (CD-I + II) unter den älteren Patientinnen (p < 0,001). Das Auftreten von schweren Komplikationen hingegen, zeigte weder im frühen, noch im intermediären Zeitintervall einen statistisch signifikanten Unterschied.
Eine präoperative Drangsymptomatik war in > 50% der betroffenen Patientinnen postoperative behoben.
Eine Regressionsanalyse wurde durchgeführt.
Schlussfolgerung: Netzgestützte Eingriffe zur Behandlung von POP bei Patientinnen ≥70 Jahren sind sichere Verfahren mit vergleichbaren Erfolgsraten zu denen von jüngeren Patientinnen.