Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P272
DOI: 10.1055/s-0036-1593103

Die Wertigkeit der Ultraschall-gesteuerten Stanzbiopsie uteriner Tumore vor Thermo-ablativen Verfahren – Erste Ergebnisse

CB Walter 1, D Kraemer 1, P Wagner 1, B Krämer 1, FA Taran 1, E Oberlechner 1, SY Brucker 1, M Hahn 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Tübingen, Frauenklinik, Tübingen, Deutschland

Zielsetzung: Myome stellen die häufigste Ursache für operative Eingriffe am Uterus dar. Doch neben den operativen Verfahren wie Myomenukleation oder Hysterektomie gibt es eine zunehmende Anzahl organ-erhaltender Verfahren, die nicht mit dem Erhalt eines histologischen Befundes einhergehen. Diese Arbeit untersucht die diagnostische Wertigkeit einer Ultraschall-gesteuerten Stanzbiopsie vor Anwendung der Radiofrequenzablation (RFVTA) bei uterinen Myomen im Rahmen einer prospektiven randomisierten Studie, die den Einsatz der laparoskopischen Myomenukleation mit der laparoskopischen Radiofrequenzablation bei symptomatischen Myomen vergleicht.

Methoden: Alle Patientinnen, die in den RFVTA-Arm randomisiert wurden erhielten intraoperativ eine Ultraschall-gesteuerte Stanzbiopsie. Alle Gewebeproben wurden zur histopathologischen Routine-Untersuchung gegeben.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 24 Patientinnen in diese Untersuchung einbezogen werden. Im Durchschnitt wurden pro Patientin 3,2 Biopsien durchgeführt (minimal 2, maximal 7) wobei 45,8% der Myome intramural lokalisiert waren. In 92% der untersuchten Gewebeproben wurde ein Leiomyom diagnostiziert, in 4% ein zellreiches Leiomyom sowie in ebenfalls 4% ein glattmuskulärer Tumor mit unsicherem malignem Potential (STUMP). Durch die Ultraschall-gesteuerte Stanzbiopsie wurden keinerlei Komplikationen verursacht.

Zusammenfassung: Die intraoperative Ultraschall-gesteuerte Stanzbiopsie ist ein mögliches Verfahren, mit dem vor einem Organ-erhaltenden Verfahren wie der RFVTA ein histologisches Ergebnis zur Bestätigung der Diagnose Uterus myomatosus gewonnen werden kann.