Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P269
DOI: 10.1055/s-0036-1593100

Laparoskopisch suprazervikale und laparoskopisch totale Hysterektomie bei Patientinnen mit sehr großen Uteri: Prospektive monozentrische Untersuchung eines Universitätsklinikums

D Kraemer 1, FA Taran 1, M Wallwiener 2, B Schönfisch 1, B Krämer 1, H Abele 1, F Neis 1, C Wallwiener 1, SY Brucker 1
  • 1Department für Frauengesundheit, Forschungsinstitut für Frauengesundheit, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • 2Universitätsfrauenklinik, Heidelberg, Deutschland

Zielsetzung: Die Zielsetzungen unserer Studie waren sowohl die sichere Durchführbarkeit von laparoskopischen suprazervikalen und totalen Hysterektomien bei Patientinnen mit einem Uterusgewicht von ≥500 g zu demonstrieren, als auch die Konversionsrate zur Laparotomie sowie die Anzahl und Arten von intra- und postoperativen Komplikationen aufgrund des hohen Uterusgewichtes zu analysieren.

Methodik: Prospektiv offene, monozentrische, interventionelle Vergleichsstudie zu LSH und TLH.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 138 Patientinnen analysiert, die eine laparoskopische suprazervikale oder totale Hysterektomie bei einem Uterusgewicht von ≥500 g erhalten hatten: 109 Patientinnen (79,0%) mit LSH und 29 Patientinnen (21,0%) mit TLH. Das mediane Uterusgewicht in der Gesamtkohorte betrug 602 g und das Maximalgewicht 1860 g.

Eine sekundäre Laparotomie aufgrund der Uterusgröße erfolgte in 24 (17,4%) der 138 Fälle, dabei betrug das mittlere Uterusgewicht 883 g (SD 380 g, n = 13) in der LSH-Gruppe und 757 g (SD 371 g, n = 11) in der TLH-Gruppe. Die Konversionsrate aufgrund des Uterusgewichtes war in der LSH-Gruppe (11,9%) signifikant geringer als in der TLH-Gruppe (37,9%) (p = 0,002).

Aufgrund von intraoperativen Komplikationen oder anderen Gründen als dem des uterinen Gewichts bestand bei 6 Patientinnen der Studienkohorte (6/138; 4,3%) die Notwendigkeit zur Laparotomie: 5 Patientinnen mit LSH (3 wegen komplexen Adhaesionen, 1 bei transfusionspflichtiger uteriner Blutung und 1 aufgrund schwerer Hypokapnie) und 1 Patientin mit TLH (akzidentielle Verletzung der Vena cava inferior). Postoperative Langzeitkomplikationen traten bei 2 der 138 Patientinnen (1,4%) auf (Re-Operation aufgrund von Adhaesionen nach LSH).

Zusammenfassung: Unsere Studie ergänzt die limitierte Datenlage und zeigt, dass LSH und TLH auch bei Patientinnen mit sehr großen Uteri sicher durchgeführt werden können.