Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P229
DOI: 10.1055/s-0036-1593076

Die Bedeutung der radikalen Chirurgie bei minmaler und milder Endometriose bei Kinderwunschpatientinnen

P Chiriac-Vasilcin 1, W Küpker 1, A Agic 1
  • 1Klinikum Mittelbaden Baden Baden – Bühl, Frauenklinik, Bühl, Deutschland

Hintergrund: 6 – 10% aller Frauen im reproduktivem Alter sind von Endometriose betroffen, wobei der Prozentsatz bei Frauen mit Sterilität auf ca. 40% ansteigt. Eine der effektivsten Therapieoptionen zur Erfüllung des Kinderwunsches ist die operative Sanierung durch die komplette Eradikation von Endometrioseherden.

Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit war es, die Bedeutung der vollständigen operativen Sanierung bei minimaler und milder Endometriose (rASRM I und II) zur Verbesserung der Konzeptionschancen zu evaluieren.

Material und Methoden: 150 Patientinnen wurden in eine retrospektive Studie eingeschlossen. In einer Studiengruppe wurden Frauen mit Kinderwunsch und Schmerzsymptomatik ohne zuvor durchgeführte ART-Maßnahmen, in einer zweiten Studiengruppegruppe Patientinnen mit bereits durchgeführer IVF und Schmerzsymptomatik untersucht. Alle Patientinnen erhielten eine komplette operative Sanierung der Endometriose. Die Studie erfasst Schwangerschaftsrate, Schmerzsymptomatik und „time to pregnancy“ nach radikaler Sanierung der minimalen und milden Endometriose.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Auch wenn der kausale Zusammenhang zwischen Endometriose und Sterilität bislang nicht komplett aufgeklärt ist, stellt die Endometriose eine Einschränkung der Konzeptionchancen dar, die es zu beseitigen gilt. Erste Auswertungen zeigen, dass die komplette operative Sanierung bei minimaler und milder Endometriose neben der zu erwartenden Verbesserung der Schmerzsymptomatik auch einen Anstieg der Schwangerschaftsrate und eine Verkürzung der „time to pregnancy“ ermöglicht.