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DOI: 10.1055/s-0036-1593068
Calcium-Ionophor verhilft infertilen Spermien zur Schwangerschaft
Bei ca. 10% aller Patienten, die sich einer kontrollierten FSH-Stimulation mit anschließender intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) unterziehen, liegt die Befruchtungsrate bei unter 30%. Dies minimiert die Erfolgschancen derjenigen Patienten um ein Vielfaches. Seit 2011 wird der Calcium-Ionophor Calcimycin (A23187) als ready-to-use-Präparat zur Behandlung derartig gravierender Befruchtungsversager angeboten. Kann durch die erhöhte Befruchtungsrate aufgrund des Einsatzes eines Calcium-Ionophors die Schwangerschaftsrate verbessert werden? Untersucht wurden die Fertilisations- und Schwangerschaftsrate von Patientinnen, die sich einer ICSI-Behandlung unterzogen. Dabei wurden die Behandlungen mit und ohne Aktivierung mittels Calcium-Ionophor (A23187) verglichen.
Hierbei wurde beobachtet, dass durch den Einsatz von Calcium-Ionophor die Fertilisationsrate in den meisten Fällen deutlich gesteigert werden konnte. Im Mittel wurde die Fertilisationsrate verdoppelt. Dies wurde vor allem bei den Fällen beobachtet, bei denen die Spermien morphologisch völlig unauffällig waren und der Mann als möglicher Verursacher für die schlechte Befruchtungsrate ausgeschlossen worden war. Bei den ICSI-Behandlungen mit Calcium-Ionophor wurden auch eine gesteigerte Schwangerschaftsrate sowie eine verringerte Abortrate beobachtet.
Durch den Einsatz von Calcium-Ionophor kann die Fertilisations- und Schwangerschaftsrate deutlich gesteigert werden. Das betrifft mitunter auch Fälle, in denen die Spermien morphologisch völlig unauffällig sind, sodass man nicht auf eine männlich bedingte Infertilität schleißen würde. Wie so häufig kommt es jedoch auf die „inneren Werte“ an. Das Fehlen von PLC z im Spermium kann durch den Einsatz von Calcium-Ionophor behoben werden, weshalb der Einsatz von Calcium-Ionophor eine effektive Behandlungsoption bei Patientenpaaren mit schlechter Befruchtungsrate darstellt.