Wirksamkeit von App-basierter Selbstakupressur im Vergleich zur alleinigen Normalversorgung bei Frauen mit Regelschmerzen: Eine randomisierte pragmatische Studie

Zielsetzung: Ziel der Studie war zu untersuchen, ob bei Frauen mit primärer Dysmenorrhoe der Schmerz durch eine App-basierte Selbstakupressur im Vergleich zur alleinigen Normalversorgung stärker gelindert werden kann.

Material und Methoden: Frauen mit primärer Dysmenorrhoe (stärkste Schmerzintensität auf einer numerischen Ratingskala (NRS, 0 =überhaupt keine Schmerzen, 10 = maximal vorstellbarer Schmerz) ≥6 während der letzten Menstruation wurden in die Studie aufgenommen und in einem 1:1 Verhältnis zu Akupressur oder alleiniger Normalversorgung als Kontrolle randomisiert. Akupressur beinhaltete 6 Minuten Selbstakupressur 1 – 2 Mal pro Tag an den 5 Tagen vor Menstruationsbeginn und mindestens 2 Mal pro Tag an den schmerzhaften Tagen der Menstruation. Outcomes wurden zur ersten, zweiten, dritten und sechsten Menstruation per App erfasst. Primärer Outcome war die mittlere Schmerzintensität (NRS) an den schmerzhaften Tagen während des dritten Menstruationszyklus. Die Analyse des primären Endpunktes erfolgte mittels ANCOVA adjustiert für NRS-Baseline Werte.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 221 Frauen (Alter: 24,0 ± 3,6 Jahre) eingeschlossen. Für den primären Oucome Parameter (NRS zum dritten Zyklus) berichteten Frauen in der Akupressurgruppe weniger Schmerzen als in der Kontrollgruppe (4,4 95% CI [4,0;4,7]; versus 5,0 95% CI [4,6;5,3]); Differenz: -0,6 95% CI [-1,2;-0,1], p = 0,026). Die Gruppendifferenz nahm zum 6. Menstruationszyklus weiter zu und zeigte klinische Relevanz (-1,4 95% CI [-2,0;-0,8], p < 0,001). Die Effektgröße (Cohen's d) für die mittlere Schmerzintensität war 0,24 zum dritten und 0,63 zum sechsten Menstruationszyklus.

Zusammenfassung: Die App-basierte Selbstakupressur könnte eine zusätzliche Option in die Regelversorgung sein.

Trial Registration: ClinicalTrials.gov, ID: NCT01582724.