Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P193
DOI: 10.1055/s-0036-1593056

Fragebogen zur Miteinbindung von Medizinstudenten/-innen in den klinischen Alltag

A Hamza 1, C Warczok 1, G Wagenpfeil 2, EF Solomayer 1, I Juhasz-Boess 1, G Meyberg-Solomayer 1, J Radosa 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum des Saarlandes, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik (IMBEI), Homburg, Deutschland

Einleitung: Das Erlernen von medizinische Untersuchungen und Fertigkeiten ist ein wichtiger Bestandteil der studentischen Ausbildung. Viele Untersuchungen sind invasiv und können unangenehm sein. Insbesondere im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe können Untersuchungen der weiblichen Geschlechtsorgane sehr intim sein und sind daher zur Demonstration und zum Erlernen klinischer Untersuchungstechniken nur bedingt geeingt. Unklar ist ob und falls Patientinnen durch die Durchführung von klinischen Untersuchungen durch Studenten beeinträchtigt werden. In der vorliegenden Studie wurde die Meinung von Patientinnen zu der Durchführung gynäkologischer und geburtshilflicher Untersuchung durch Medizinstudenten erhoben. Ziel der Studie ist die Verbesserung der studentischen Lehre ohne Beeinträchtigung der Patientinnen.

Methode: Es erfolgte eine schriftliche Umfrage aller Patientinnen welche im Zeitraum 11/2015 bis 02/2016 in der Frauenklinik des Universitätklinikums des Saarlandes vorstellig waren. Der Fragebogen bestand aus 46 Fragen. Abgefragt wurde neben demographischen Daten und den Vorstellungsgrund die Einstellung der Patientinnen zur Miteinbeziehung von Studenten in verschiedene gynäkologische und geburtshilfliche Untersuchungen. Es erfolgte eine statistische Analyse der Ergebnisse unter Anwendung von SPSS Version 20.

Resultate: An der Studie nahmen 802 Probanden teil. Das durchschnittliche Alter betrug 42,5 Jahre. Durchschnittlich haben die Patientinnen ein Kind entbunden. 37,1% stellten sich aufgrund geburtshilflicher Fragestellungen, 42,7% aufgrund benigner gynäkologischer Pathologien und 20,3% aufgrund gynäkologischer Malignome vor. Eine positive Haltung der Patientinnen gegenüber der Teilnahme von Studenten bei gynäkologischer Untersuchung zeigte sich in 2/3 der Fälle.

Schlussfolgerung: Eine stärkere Miteinbeziehung von Medizinstudenten im Rahmen der klinischen Ausbildung ist von Seiten der Patientinnen vertretbar.