Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P157
DOI: 10.1055/s-0036-1593034

Triple-negatives Mammakarzinom: Signaltransduktionskaskaden als neue therapeutische Option

JN Mumm 1, A Kölbl 1, S Mahner 1, U Jeschke 1, U Andergassen 1
  • 1Klinikum der Ludiwig Maximilans Universität München – Campus Innenstadt, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, München, Deutschland

Zielsetzung: Eine besonders aggressive Form des Brustkrebses ist das “triple-negative” Mammakarzinom (TNBC), das durch eine nicht oder nur ausgesprochen schwache Expression des Östrogen-, Progesteron- und des humanen epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors 2 (Her2) charakterisiert ist. Dieser Subtyp des Mammakarzinoms schwer effizient zu therapieren, was sich in einem geringen krankheitsfreien (DFS), aber auch in einem niedrigen gesamt Überlebensraten (OAS) widerspiegelt. Daher liegt ein besonderes Augenmerk der aktuellen Forschung auf der Entwicklung neuer therapeutischer Strategien.

Material und Methoden: Die Expression einiger Moleküle, die an Signaltransduktionskaskaden beteiligt sind, wurde mittels immunhistochemischer Färbungen an Gewebeproben triple-negativer Mammakarzinome, die in Paraffin eingebettet waren, untersucht. Deren Expression wurde dann mit verschiedenen Tumorcharakteristika, dem Auftreten von Rezidiven und Metastasen und dem Überleben der Patientinnen statistisch korreliert.

Ergebnisse: Es konnten einige, statistisch signifikante, Korrelationen aufgezeigt werden: so korreliert HIF1α mit dem Tumor-Grading, β-Catenin mit dem menopausalen Status der Patientin und Notch1 mit einem Lymphknotenbefall. Weiterhin scheint es einen Zusammenhang zwischen der Expression von β-Catenin und dem Auftreten von Fern- und Lymphknotenmetastasen zu geben, die Expression von XBP1 ist mit dem Auftreten von Lymphknotenmetastasen, Notch1 mit der Entstehung von Fernmetastasen und FOXP3 mit dem Entstehen eines Lokalrezidivs korreliert.

Zusammenfassung: Die hier vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass die Untersuchung der Signaltranskaskaden beim Mammakarzinom nicht nur als prognostischer Marker, sondern auch in der Entwicklung neuer Therapiekonzepte zukünftig eine Rolle spielen könnte. Ziel ist es auch beim TNBC zukünftig nicht nur eine effektivere und nebenwirkungsärmere, sondern vor allem auch eine zielgerichtete Behandlung zu etablieren.