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DOI: 10.1055/s-0036-1592989
Effektivität und Nebenwirkungen des DigniCap® Systems zur Vermeidung von Zytostatika induzierter Alopezie
Hintergrund: Die Zytostatika-induzierte Alopezie (ZIA) bedeutet für viele Frauen eine psychische Belastung mit Beeinträchtigung des Körper- und Selbstwertgefühls. Eine kontrollierte Kopfhautkühlung verursacht durch lokale Vasokonstriktion eine reduzierte Zytostatika-Aufnahme und Aktivität an den Haarwurzeln. Das DigniCap® System (SYSMEX) zeigte in Studien Erfolgsraten von 81%, wobei differente Erfolgskriterien zugrunde lagen.
Patienten und Methoden: Seit Oktober 2015 erhielten 12 Mammakarzinom-Patientinnen in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Agaplesion Markus Krankenhauses ihre Chemotherapie simultan zur Kopfhautkühlung mittels DigniCap®. Folgende Chemotherapie-Regime wurden appliziert: 4 × EC → 12 × Paclitaxel (N = 7), 4 × Paclitaxel → 4 × EC (N = 1), 4 × EC (N = 1), 18 × Paclitaxel Mono (N = 1), 4 × Nab-Palitaxel Mono (N = 1), 18 × Paclitaxel plus Myocet (N = 1). Die Effektivität und die Nebenwirkungen von DigniCap® wurde mithilfe von standardisierten Fragebögen und Fotodokumentation evaluiert. Ausgewertet wurden sowohl die subjektive Einschätzung der Patientinnen hinsichtlich Verträglichkeit sowie ausbleibender Alopezie, als auch die objektive Fotodokumentation.
Zielsetzung der Studie: Ziel der Studie ist es die Effektivität und Nebenwirkungen des DigniCap® Systems zur Vermeidung von Zytostatika induzierter Alopezie zu untersuchen.
Ergebnisse: Bis dato blieb bei 50% der Patientinnen eine Zytostatika induzierte Alopezie komplett aus, so dass die Therapie mit DigniCap® als erfolgreich bewertet werden kann (N = 6). Drei Patientinnen dokumentierten einen geringen Haarverlust von < 20% (N = 3; 25%). Drei Patientinnen brachen die Therapie, aufgrund fehlender Wirksamkeit (N = 1; 8,3%) oder kühlungsbedingter Nebenwirkungen frühzeitig ab (N = 2; 16,7%).
Zusammenfassung: Die bisherige Auswertung zeigt die Effektivität des DigniCap® Systems zur Vermeidung einer ZIA (75%). In nur einem Fall trat eine komplette Alopezie auf (8,3%). In 16,7% traten Kopfschmerzen als Nebenwirkung auf.