Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P060
DOI: 10.1055/s-0036-1592981

AGE (Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Endoskopie) – Umfrage zur laparoskopischen/Roboter-assistierten chirurgischen Therapie maligner Ovarialtumore

JC Radosa 1, PA Schweitzer 1, MP Radosa 2, I Juhasz-Böss 1, S Rimbach 3, EF Solomayer 1
  • 1Uniklinik Homburg/Saar, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
  • 2Diakonie Krankenhaus Kassel, Gynäkologie, Kassel, Deutschland
  • 3Krankenhaus AgathaRied, Gynäkologie, Hausham, Deutschland

Zielsetzung: Ziel dieser Umfrage war es den aktuellen Standard und die Meinung deutscher Gynäkologen zur endoskopischen Therapie maligner Ovarialtumoren zu erheben.

Material & Methoden: Diese Umfrage wurde im Rahmen einer Online-Umfrage an alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologischen Endoskopie (AGE) im Zeitraum 03/2015 bis 12/2015 versendet. Der Fragebogen enthielt demografische und generelle Informationen über den Ausbildungsstand, die Größe der Einrichtung, sowie die Anzahl der pro Jahr durchgeführten Operationen aufgrund maligner Adnexbefunde. Der Hauptteil bestand aus Fragen zur eigenen Vorgehensweise und zur Meinung des Teilnehmers hinsichtlich der Sinnhaftigkeit und onkologischen Sicherheit der laparoskopischen und Roboter-assistierten chirurgischen Therapie maligner Adnexbefunde je nach FIGO-Stadium (Fédération Internationale de Gynécologie et d'Obstétrique). Ebenfalls abgefragt wurde die Einschätzung der aktuellen Studienlage zu diesem Thema.

Ergebnisse: 170 Fragebögen konnten ausgewertet werden.64% waren Fach- oder Oberärzte, 67% der Teilnehmer gaben an, an einer Universitätsklinik oder einem Haus der Maximalversorgung beschäftigt zu sein. 28% der Teilnehmer gaben an das an ihrer Einrichtung eine minimalinvasive chirurgische Therapie bei dieser Tumorentität durchgeführt wird. 74% waren der Meinung das FIGO 1 – 2 Tumore mittels laparoskopischer Chirurgie therapiert werden dürften. 84% waren der Meinung FIGO 3 – 4 Tumoren sollte nicht mittels Laparoskopie behandelt werden. 68% gaben an das aus ihrer Sicht die aktuelle Datenlage zur minimal-invasiven Therapie maligner Ovarialbefunde unzureichend sei und 70% wären bereit an einer prospektiven Studie zu diesem Thema teilzunehmen.

Zusammenfassung: Nach Meinung der Studienteilnehmer ist die laparoskopische Therapie maligner Adnexbefunde vor allem in frühen Stadien erwägenswerte Therapieoption und sollte standarisiert untersucht werden.