Effekt von Betamethason und Indomethacin auf das neonatale Immunsystem bei Escherichia coli Sepsis

Zielsetzung: Escherichia coli (E. coli) ist mittlerweile der dominante Verursacher von early onset sepsis bei frühen Frühgeborenen mit einem geringen Geburtsgewicht (< 1500 g). Bei drohender sehr früher Frühgeburt werden in der Klinik Prostaglandinsynthesehemmer zur Tokolyse und Glukokortikoide zur Lungenreifung eingesetzt, deren Wirkung auf das Immunsystem bisher unzureichend erforscht ist. Speziell frühe Frühgeborenen haben es, aufgrund ihres besonders unreifen und mangelhaften Immunsystems, schwer Pathogene zu bekämpfen. Falls die eingesetzten Medikamente das Immunsystem negativ beeinflussen, könnte dies schwerwiegende Konsequenzen für das Kind haben.

Ziel dieser Arbeit war es daher den Effekt von Indomethacin (Tokolyse) und Betamethason (Lungenreifung) auf das neonatale Immunsystem zu untersuchen.

Material & Methoden: Um den Effekt der Medikamente auf das kindliche Immunsystem und den Krankheitsverlauf einer E. coli Infektion zu untersuchen, wurde ein neuartiges E. coli Sepsismodell in humanisierten Mäusen entwickelt. Bei diesem Krankheitsmodell kann man die Wirkung der Medikamente auf menschliche Immunzellen in vivo untersuchen denn es hat den Vorteil dass die Tiere ein unreifes und mit Defiziten behaftetes Immunsystem aufweisen, welches dem Neonaten ähnelt.

Ergebnisse: Unsere vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die Medikamente Einfluss auf Bakterienlast, die Immunzellpopulationen in lymphatischen Organen und das allgemeine Befinden der Tiere hat.

Zusammenfassung: Da die Medikamente Betamethason und Indomethacin den Krankheitsverlauf beeinflussen, sollte man die Behandlungsindikation streng stellen, wenn eine E. coli Infektion nachgewiesen ist.