1 – 2% beträgt die Inzidenz der pränatal sonographisch diagnostizierten SUA (Singuläre Umbilicalarterie). Obwohl der Schwangerschaftsverlauf zumeist komplikationslos ist, besteht
bei Diagnosestellung oft eine große Verunsicherung sowie ein vermehrter Beratungsbedarf
der Eltern.
In einer beschreibenden retrospektiven Single Center Analyse evaluierten wir SS-Verlauf,
Fehlbildungsraten sowie perinatales Outcome von 1486 Feten mit im Zeitraum von 1997
– 2014 pränatal diagnostizierter SUA.
Das durchschnittliche Alter der Schwangeren zum Zeitpunkt der sonographischen Untersuchung
betrug im Mittel 32,5 Jahre (Bereich 15 – 51), der mittlere BMI 24,7 kg/m2 (Bereich 15,2 – 53,1); 15,8% Frauen gaben einen Nikotinabusus an. In 19,4% (289)
der 1486 Feten wurde mindestens eine Fehlbildung diagnostiziert; die Fehlbildungsraten
nach Organkategorien waren: 9,1% kardiovaskulär, 3,9% muskuloskelettal, 3,3% urogenital,
3,1% gastrointestinal, 2,2% zerebral und 8,2% chromosomal. 90,2% (1340) der Kinder
wurde lebend geboren, während ein Schwangerschaftsabbruch in 6%, ein Spätabort in
1,9%, ein IUFT in 1,7% und ein Missed Abortion in 0,2% der Fälle beobachtet wurde.
1,5% der Säuglinge verstarben postpartal. Von den dokumentierten Lebendgeburten erfolgten
59,5% spontan, 4,5% mit Unterstützung (VE, Forceps) und 36% per Kaiserschnitt (28,7%
primäre und 7,3% sekundäre Sectiones). Das mittlere Geburtsgewicht betrug 3132 g (Bereich
300 – 5600). Eine Frühgeburt (SSW < 34+0) fand sich in 68 (5,1%) der Fälle und 173
(12,9%) der NG lagen unterhalb der 5% Gewichtsperzentile. Bei 5,8% der Feten wurden
Fehlbildungen respektive Chromosomenstörungen erst post partum diagnostiziert.
Bei Kindern mit isolierter SUA sollten regelmäßige US-Kontrollen zum Ausschluss einer
IUGR erfolgen; bei assoziierten Fehlbildungen ist den Eltern eine invasive Diagnostik
anzubieten.