Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P395
DOI: 10.1055/s-0036-1592849

Fallbericht: Langfristige Folgen eines Dammriss III°

J Farthmann 1, M Goos 2, S Thornton 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • 2Universitätsklinik, Allgemeinchirurgie, Freiburg, Deutschland

Zielsetzung: Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, welche langfristigen, für die Patientin sehr belastende Folgen ein höhergradiger Dammriss haben kann.

Materialien: Fallbeispiel.

Methoden: Beschreibung des Falles und Literaturübersicht.

Ergebnisse: Eine 42-jährige IIG/IP wird uns von den koloproktologischen Kollegen zur Mitbeurteilung bei Stuhlinkontinenz zugewiesen. Die Patientin hatte im Alter von 37 Jahren ihr zweites Kind mit Dammriss III° geboren, der extern versorgt worden war. Sekundär war es zu einer Wundheilungsstörung gekommen. Seit nun drei Jahren litt die Patientin unter einer Inkontinenz für Stuhl und Winde. Aufgrund der Beschwerden hatte sie auch auf Geschlechtsverkehr verzichtet. In der Untersuchung zeigte sich ein komplett aufgebrauchter Damm mit einem dünnen Hautsegel.

Abb. 1: Dammriss

Endosonographisch waren keine Damm- und Sphinktermuskulatur mehr nachweisbar. Die Patientin wurde daraufhin gemeinsam mit den Koloproktologen operiert. Der Damm konnte rekonstruiert und die Kontinenz wiederhergestellt werden. Unmittelbar postoperativ bemerkte die Patientin eine deutliche Verbesserung der Symptome.

Zusammenfassung: Die operative Versorgung von höhergradigen Dammrissen sollte standardisiert erfolgen, um langfristige Folgen wenn möglich zu vermeiden. Wenn es zu dauerhaften Problem kommt, sollte die Rekonstruktion interdisziplinär durchgeführt werden.