Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P333
DOI: 10.1055/s-0036-1592814

ESR1-Promotor-Methylierung und ER-Rezeptorexpression beim metastasierenden Mammakarzinom

L Strake 1, H Eischeid 2, U Koitzsch 2, P Mallmann 1, R Büttner 2, J Fries 2, M Odenthal 2, V Kirn 1
  • 1Uniklinik Köln, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
  • 2Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland

Zielsetzung: Die Expressionsbestimmung des Östrogenrezeptors beim Mammakarzinom ist lange klinische Routine. Es gibt Hinweise, dass die DNA-Methylierung des zugehörigen Promotors ein unabhängiger prognostischer Faktor ist. Außerdem könnte die Methylierung für den Expressionsverlust einer ER-negativen Metastase beim initial ER-positiven Mammakarzinom verantwortlich sein. Ziel der Studie war die Evaluation des Methylierungsstatus des Primarius bei Erstdiagnose und korrespondierender Metastase. Eine Überlebensanalyse steht noch aus.

Material und Methoden: Über unser Tumordokumentationssystem wurden Patientinnen identifiziert, von denen eine Gewebeprobe sowohl des Primärtumors als auch von einer Metastase vorlag und die klinischen Daten erhoben. Die DNA-Isolation erfolgte mittels dem Maxwell® 16 FFPE Plus LEV DNA Purification Kit (Gerät: Maxwell® 16 Research Instrument). Anschließend folgte eine Bisulfidbehandlung und die Methylierungsspezifische PCR mittels Bio-Rad CFX96™ Real-Time PCR Detection System.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 56 Proben untersucht: 25 Primärtumore und dazugehörige Metastase einer Patientin sowie 6 Kontrollfälle (nicht metastasierte Patientinnen). 20 Primärtumore waren methyliert, 5 unmethyliert. Die unmethylierten Fälle zeigten alle eine positive Rezeptorexpression, bei den methylierten Fällen waren dies 17 Patientinnen. Alle Fälle die zunächst unmethyliert waren, zeigten eine DNA-Methylierung der Metastase. Von den 10 Patientinnen, die einen Statuswechsel der Rezeptorexpression von positiv auf negativ hatten, zeigte in 9 Fällen bereits der Primärtumor eine DNA-Methylierung.

Zusammenfassung: Die hohe Anzahl an Primärtumoren, deren Promotor methyliert war und dennoch ER-positiv waren, verdeutlicht die komplexe Einflussnahme der Methylierung auf die DNA-Expression. Die Methylierung allein scheint nicht verantwortlich für den Statuswechsel zwischen Primärtumor und Metastase zu sein. Ob die Methylierung als unabhängiger prognostischer Faktor fungiert wird die Korrelation mit den klinischen Daten zeigen.