Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P299
DOI: 10.1055/s-0036-1592798

TOT 8/4 – eine Standardisierung des transobturatorischen Bandes

S Ludwig 1, M Stumm 1, P Mallmann 1, W Jäger 1
  • 1Frauenklinik der Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland

Zielsetzung: Suburethrale Bänder sollen im Abstand von ˜4 mm zur Urethra liegen (Originalbeschreibung: „Breite einer Metzenbaumschere“). Untersuchungen zeigten, dass nur ˜20% aller TOTs in diesem Bereich liegen. Damit liegen die meisten TOT Bänder irgendwo – nur nicht im definierten Bereich – es kann zu Obstruktionen oder Unwirksamkeit kommen.

Wir berichten über ein Verfahren, den gewünschten Abstand von 3 – 5 mm mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erreichen.

Materialien/Methode: TOT-Bänder aus Polyvinylidenfluorid (PVDF) wurden verwendet und nach der Technik von Delorme bei SUI-Patientinnen gelegt. Während der Platzierung wird ein Hegar-8 in die Urethra und ein weiterer Hegar-4 direkt suburethral zwischen TOT und Urethra geleget. Beide Hegar-Stifte werden bis zum letzten Stich der Scheidenhautnaht in paralleler Position intra- und suburethral belassen und erst dann herausgezogen.

Ergebnisse: 35 Patientinnen wurden mittels „TOT 8/4“ Technik operiert. Es wurden 29 von 35 Bänder (83%) im Abstand von 3,1 – 4,9 mm unterhalb der Urethra gelegt. Ein Band lag < 3 mm und bei 5 Patientinnen > 5 mm Abstand zur Urethra. In dieser Studie wurden mit der TOT 8/4 Technik keine urethralen Obstruktionen beobachtet. Die Heilungsraten in Bezug auf Inkontinenz betrugen mit der neuen Technik 82%.

Zusammenfassung: Durch die einfache TOT 8/4 Modifizierung mithilfe von 2 Hegar Stiften konnten 83% der TOTs in dem von uns gewünschten Abstand von 3 – 5 mm zur Urethra gelegt werden. Durch diese einfache Modifikation kann das TOT in der gleichen Weise eingelegt und eine Fehllage weitestgehend vermieden werden.