Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P286
DOI: 10.1055/s-0036-1592785

Anwendung eines Morcellations-Beutels mit drei verschließbaren Arbeitsöffnungen bei 277 laparoskopischen supracervicalen Hysterektomien: Erste Erfahrungen einer Multicenter-Observationsstudie

M Anapolski 1, D Panayotopoulos 1, GK Noé 2
  • 1Kreiskrankenhaus Dormagen, Dormagen, Deutschland
  • 2Universität Witten-Herdecke; Kreiskrankenhaus Dormagen, Gynäkologie/Gebrurtshilfe, Dormagen, Deutschland

Zielsetzung: Praktikabilität einer Inbag-Morcellationsmethode sollte unter alltäglichen Arbeitsbedingungen evaluiert werden.

Materialien: Ein Polyurethan-Beutel mit drei Arbeitsöffnungen zur Trokar-Einführung wurde mit Verschlussmechanismen versehen, so dass jede dieser Öffnungen sowohl während als auch nach Beendigung der Morcellation verschlossen werden konnte (Catchbag M600, 2000 ml Fassungsvermögen).

Methoden: 277 Patientinnen erhielten eine laparoskopische supracervicale Hysterektomie (LASH) aufgrund von Blutungsstörungen, myomassoziierter Beschwerden oder im Rahmen von Deszensuseingriffen.

Die Operationen wurden im Kreiskrankenhaus Dormagen und St. Elisabeth Krankenhaus Grevenbroich zwischen 15.05.2015 und 27.02.2016 durchgeführt.

Ergebnisse: Sämtliche Eingriffe wurden durch 10 Operateure durchgeführt. Die durchschnittliche Zeit für das Einführen des Materials in den Endobag und die Positionierung der Instrumente betrug 12,9 min, die OP-Zeit lag im Durchschnitt bei 75,5 min. Die durchschnittliche Morcellationszeit betrug 9,0 min, wobei das durchschnittliche Gewicht der zerkleinerten Proben bei 135,9 g lag. Nach Beendigung der Morcellation blieb im Beutel im Durschnitt ein 9,8 g schwerer Rest an Gewerbe und Flüssigkeit. In 4 Fällen kam es zu einer Perforation des Beutels bei der Einführung der Instrumente. Bei einer der Patientinnen wurde bei der histologischen Aufarbeitung ein Stromasarkom, bei einer weiteren ein stromaler Tumor unklaren malignen Potentials (STUMMP) festgestellt; in keinem dieser Fälle kam es zu einer Beutelperforation.

Zusammenfassung: Die vorliegende Studie demonstriert, dass der getestete Morcellationsbeutel für einen Einsatz im Rahmen eines Routine-Eingriffes geeignet ist, obwohl seine Anwendung für einen ungeübten Operateur am Anfang schwierig sein kann. Eine genaue Risikoreduktion durch den Einsatz von Inbag-Morcellation im Hinblick auf bisher undiagnostizierte Tumore kann zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht genau beziffert werden.